Volltext: Erinnerungsblätter zum 60jährigen Bestehen des Schullehrer-Seminars Altdorf

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in Frieden ruhen, ausruhen in dem Schoße der Mutter Erde von allen Mühen 
und Kämpfen, allen üblen Erfahrungen und allem schnöden Undanke, die allen 
denjenigen nicht erspart bleiben, die wie Du für die heiligsten Güter der Mensch— 
heit, für Wahrheit, Licht und Freiheit kämpfen. Dein freier, frischer Geist aber 
verbleibe uns als Erbe und Vermächtnis für den noch weiter uns aufbehaltenen 
Kampf im Leben, Stand und Beruf. Er erleuchte, belebe, stärke und kräftige 
uns alle, — alle Mitglieder des bayerischen Volksschullehrer-Vereins, dessen 
eherne und unerschütterliche Säule Du gewesen bist. Nochinals, unvergeßlicher 
Freund: Ruhe und Friede Deinem modernden Leibe!“ — 
Herr Magistratsrat, Tierarzt Übler, nun Landtagsabgeord— 
neter an Stelle des Dahingeschiedenen, zollte demselben namens der 
Stadt und des landwirtschafthichen Vereins Dank und Aner— 
kennung, wie folgt: 
„Leider stehe ich scoon wieder am Grabe eines teueren Freundes, eines 
edlen Bürgers, um demselben die letzten Worte zu weihen. 
Durch die hiesige städtische Verwaltung ist mir die zwar sehr ehrenvolle, 
aber ebenso sehr betrübende Pflicht auferlegt worden, heute einem, nach unseren 
irdischen Begriffen viel zu frühe dahingeschiedenen, teueren Freunde, einem 
unserer geachtetsten Bürger der Stadt noch einige Worte der Anerkennung und 
des Dankes an seinem Grabe zu widmen. 
Diese Worte gelten, wie Sie ja wissen dem ehemaligen Herrn Seminar— 
lehrer und Landtagsabgeordneten Strauß, der uns, obwohl schon längere Zeit 
kränklich, durch des Todes eisige Hand doch noch zu schnell und unerwartet 
entrissen wurde. 
Der teuere Verlebte war ein Mann von edlem, biederem Charakter, 
der sich durch seine Offenheit und Geradheit im Leben die Achtung und das 
Vertrauen seiner Mitbürger bald erworben hat. Wahrheitsliebe und Gerech— 
tigkeitssinn stellte er bei allen seinen Handlungen an die Spitze, und wenn er 
einmal von einer Sache die volle Überzeugung hatte, daß sie dem allgemeinen 
Wohle frommt, so hat er dieselbe mit Energie und Ausdauer vertreten, wie 
nicht leicht ein anderer, dabei weder nach oben, noch nach unten blickend. Nebst 
diesen edlen Mannestugenden besaß der nun Dahingeschiedene noch eine hohe, 
zeistige Begabung, Eigenschaften, die nicht jedem Menschen inne wohnen und 
noch weit seltener gepaart gefunden werden. 
Diese Charakterzüge waren es auch, die ihm bei seiner ersten Kandidatur 
um ein Mandat zur bayrischen Abgeordneten-Kammer die Sympathien von nah 
und fern entgegen brachten. Diese Charakterzüge waren es, welche ihm später 
auf seiner politischen Laufbahn nicht nur die Achtung seiner Parteigenossen, 
sondern auch die Achtung seiner Parteigegner in hohem Grade erworben haben. 
Der teuere Entschlafene trat am 3. Januar 1870 zum ersten Male für 
den Wahlkreis Nürnberg-Altdorf als Abgeordneter in der bayrischen Kammer 
ein, welcher er ununterbrochen als Mitglied bis zu seinem Todestage angehörte 
und in der er mit großer Hingebung, ja selbst mit Hintansetzung seiner eigenen 
Interessen und seiner Gesundheit, stets bemüht war, für des Volkes Wohl, für 
das Glück des Vaterlandes zu arbeiten. 
Seine Aufgabe als Abgeordneter hat er vollständig erfaßt und verliert 
die Stadt Altdorf an ihm ihren ersten Abgeordneten, und es wird sich im 
Bezirke nicht leicht wieder ein Mann finden, der ihn voll und ganz ersetzt und 
in seine Fußtapfen tritt. 
Er war ein Mann aus dem Volke, ist demselben stets treu zur Seite 
gestanden und für die Rechte und Freiheiten desselben energisch eingetreten, 
wenn es notwendig war, ohne je das Gesetz zu verletzen. — 
Für Dein segensreiches Wirken im engeren Kreise, wie für unser 
engeres und arößeres Vaterland, an deren Geschicken Du stets innigen Anteil
	        
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