Objekt: Vollständige Sammlung aller Baudenkmale, Monumente, und Anderer Merkwürdigkeiten Nürnberg's (Erster Band)

DAS MONUMENT MELANCHTHON’S, 
Melanchthon wurde vom Senate berufen, eine wissenschaftliche 
Anstalt zu stiften, das Gymnasium aegydianum, was 1526 Erledigung 
fand. Im Jahr 1826 feierte das Gymnasium sein 300jähriges Grün- 
dungsfest, welche Feier Veranlassung zur Errichtung eines Monu- 
mentes für Melanchthon, den nicht minder um Philologie und 
Humaniora, wie um lutherische Theologie so hoch verdienten und 
von dem hiesigen Gymnasium besonders tief zu verehrenden Gelehr- 
ten. Da nur sehr bescheidene Mittel vorhanden waren, so mufs- 
te auch die Realisirung des Planes in den gemäfsigsten Schranken 
bleiben. Burgschmiet erhielt den Auftrag, eine Statue Melanch- 
thon’s in Stein auszuführen und that diefs auf eine ganz zufrieden 
stellende Weise, indem er namentlich zur Modellirung des Kopfes die 
besten Porträte des Gelehrten benützte. Zum Gewande wählte er den 
weiten faltigen und mit Pelz besetzten Lutherrock und ein altdeut- 
sches Barret, wie es der Stand der Gelehrten im Mittelalter, au(ser 
der Amtstracht, sich erkoren hatte. Die eine Hand stützt sich auf 
die von Luther übersetzte Bibel, unter welcher Werke des Cicero, 
Aristoteles und Plato liegen, eine Zuthat, die nicht bezeichnender 
für das Wirken Melanchthon’s gewählt werden konnte. Die linke 
Hand zeigt die Gebärde, die sich bei der Erklärung irgend einer 
Stelle unwillkührlich ergiebt. In das steinerne Piedestal ist der Jung- 
fernadler unter der Mauerkrone, zu beiten Seiten zwei Kränze aus 
Metall eingelassen und darüber eine Inschrift auf metallner Platte, 
folgenden Inhalts : Philippi Melanchthonis artium liberalium inter Ger- 
manos instauratoris sapientissimi, humanissimi eloquentissimi pie re- 
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Taf. 27.
	        
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