fullscreen: "Barbara Harscherin", Hans Sachsens zweite Frau

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Darauf entwirft der Dichter ein Bild ihrer hervorragenden 
geistigen und sittlichen Eigenschaften: 
„Ich schweig der hoch geistlichen Gab, 
Die ir Gott aus Genaden gab. 
Von ehrlichen Eltern geborn, 
Von den sie ist erzogen worn, 
Mit treuer Lehr ist heimgesucht 
Auf Keuschheit, Scham, ehrlicher Zucht 
Mit guter Geberd, Sitten und Tugend, 
Die sie anfieng in irer Jugend, 
Gehorsam in Einmütigkeit, 
Gantz stil und mit Verschwigenheit. 
Mit standhaft und erbarn Gemüt, 
Mit Demut, steter Treu und Güt. 
Mit Bescheidenheit an allem Ort, 
Glimpflicher holdseliger Wort, 
Mit Emsigkeit, Verstand und Fleiß, 
Wol bsunnen, fürsichtiger Weis, 
Fein ordentlich in dem Haushalten 
Das sie arbeitsam thut verwalten 
Gutwillig on als Verdriesen. 
Auch werden mütterlich unterwisen 
Ire Kinder auf Zucht und Ehr 
Und aller christenlicher Lehr. 
Derhalb ich nit allein ir Schön 
Mit meinem Lobgedicht bekrön, 
Sonder vil höher ir Sitten und Tugend, 
Die all erbaren Frauen trugend 
Groß Lob und Rhum bey allen Weisen, 
So die theten loben und preisen. 
hohe Lied der Liebe läßt der Dichter in den Versen 
Das 
austönen: 
Wenn Boccatius lin] seiner Jugend 
Auch het gewist ir Sitten und Tugend, 
So het er sie gestellt auf Trauen 
Zu den hundert durchleuchtigen Frauen!sy 
186) Bocaccios Buch „die 9 durchleuchting frauen“ hatte Hans Sachs in 
seiner Bibliothek. Vgl. Karl Goedeke, die Büchersammlung des Hans Sachs, in
	        
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