schaft. Den Anstoß hierzu hatte der sozialdemokratische Abgeordnete für
Rürnberg, Karl Grillenberger, dessen Arbeitsgebiet hauptfächlich die So—
zialgesjetze von jeher gewesen war, am 18. September 1809) durch einen
Artikel in der „Fränkischen Tagespost“: „Eine neue Aufgabe der Gewerk—
schaften“ gegeben. In seiner Eigenschaft als Abgeordneter und Vedakteur
hatte er frühzeitig erkannt, daß angesichts der verwickelten Bestimmungen
der Arbeiterversicherungs— und »Schutzgesetze den Arbeitern ein umfassen—
der Vechtsschutz geboten werden müsse. In einer Versammlung am 28. April
1804 referierte Oertel über den Plan des zu errichtenden Instituts, wo—
rauf diese einstimmig ihre Zustimmung erklärte und eine fünfgliederige
—O0 September einer Versammlung den Ent—
wurf eines Arbeitsplanes und einer Geschäftsordnung vorlegte, die ein—
stimmig angenommen wurden, worauf der Abg. MWartin Segitz-Fürth ein—
stimmig als Sekretär gewählt wurde. In die Aufsichtsstelle wurde für die
graphischen Berufe Kollege Konrad Beißwanger bestimmt. Mit dem frei⸗
sinnigen Magistrat hatte das öInstitut noch manche Schwierigkeit, so u. a.
wegen des Titels u)w., bis auch diese stets arbeiterfeindliche Behörde ein—
sehen mußte, daß sie mit ihren kleinlichen Schikanen die Arbeiter von dem
als richtig erkannten Wege nicht abzubringen vermochte.
1805.
Vom 17. bis 2). Juni fand in Breslau die erste ordentliche General—
oersammlung des wieder erstandenen Verbandes der Deutschen Buchdrucker
statt, auf der der Antrag Annahme fand, bei besonders wichtigen Fragen
zur Unterstützung des Verbandsvorstandes die Gauvorsteher hinzuzuziehen
Gauvorsteherkonferenzen). Vach gründlicher Aussprache über die tarif⸗
liche Lage wurde folgende Vesolution einstimmig beschlossen und die Tarif—
frage damit in Fluß gebracht:
Die Generalversammlung des Verbandes der Deutschen Buchdrucker meist
das Verlangen des Deurschen Buchdrucker-Vereins, getrennte Gehilfenvertreter—
vahlen (Verbändler 5, Nichtverbändler 4) vorzunehmen, als Beleidigung der
organisierten Gehilfenschaft energisch zurück. Sie steht nach wie vor auf dem
Boden des gemeinsam vereinbarten Tarifs (liehe Abkommen Büxcenstein-Oöblin).
Der Verbandsvorstand wird beauftragt, die Gauvorsteher zu einer Tarifberatung
zusammenzuberufen. Die Zeit des Stattfindens der Konferenz bleibt dem Vor—
stande überlassen.
Das Johannisfest der Orte Rürnberg, Bamberg, Erlangen und Fürth
wurde in diesem Jahr in letztgenanntem Ort gefeiert in Form eines Keller—
festes. — Am 27. Oktober hielt Arbeitersekretär Segitz in der Mitglied—
schaft einen Vortrag über „Zweck und Vutzen des Arbeitersekretariats“.
— Am 14. Dezember wurde beschlossen, die Kollegenvereine zur Kostendeck—
ung für den Vapportzettel (Wochenbericht) heranzuziehen. — 240 Mit—
gliedern standen 8o —do Nichtmitglieder gegenüber.
1896.
Am 18. Januar wurde die Einverleibung des Gesangvereins „CTupo⸗
graphia“ in die Mitgliedschaft beschlossen. — Die Abhaltung eines Bauern—
tages in Nürnberg anläßlich der Landesgewerbeausstellung wurde fallen
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