Buchdrucker-) Vereins, betitelt „Zur Aufklärung über die gegenwärtigen Ger— 
pürfnisse in der Buchdruckerwelt“ von Gehässigkeiten und Unrichtigkeiten, über— 
haupt von Verdrehungen jeder Art lstrotze, und 3) daß sie nun und nimmermehr 
gewillt sind, sich rücksichtslos ausbeuten und am Gängelbande führen zu lalsen, da 
sie Ichon seit einer Reihe von Jahren bewiesen haben, daß sie all und jede Bevor— 
nundung, sei es in Kassenangelegenheiten oder irgend etwas anderem, vollständig 
ꝛutbehren können. 
Es wurde dann für die Leipziger Kollegen eine auf 13 Wochen ver— 
teilte Cxtrasteuer von 5 Gulden 6 Kreuzern ausgeschrieben. — In Nürn— 
derg wurde im Juni der Vormaltarif mit 15 Prozent Lokalzuschlag ein— 
geführt, aber bloß für die Setzer. Die Maschinenmeister erhielten 15, 
jo und 5 Prozent Zulage. Irgend welche Schwierigkeiten bei der Ein— 
führung scheinen sich nicht ergeben zu haben, wenigstens läßt das Fehlen 
diesbezüglicher Aufzeichnungen darauf schließen. Dagegen war die Behand— 
ung der Maschinenmeister der Grund, der den Anlaß zu einer Vereinig- 
ung der Drucker und Maschinenmeister Deutschlands gab. Die Hintansetz- 
ung im Vormaltarif veranlaßte die Nürnberger Maschinenmeister, ein 
provisorisches Komitee zu bilden, das alle Schritte unternahm, die Ver— 
einigung herbeizuführen. Am 25. und 26. Dezember tagte in Verfolg 
der von Vürnberg geleisteten Vorarbeiten unter dem Vorsitze von A. Rosa— 
Nürnberg und G. Lang-Nürnberg als Schriftführer in Frankfurt a. M. 
der erste Delegiertentag der Drucker- und Maschinenmeistersektion, die 
bereits 400 Mitglieder in allen Gauen Deutschlands vereinigte. Nürn— 
berg wurde als Vorort bestimmt, nachdem die Statuten beraten und Be— 
schluß über die Einführung des Vormaltarifs gefaßt war, dahingehend, 
die Delegierten möchten dahin wirken, recht viel Material zu sammeln, 
dasselbe nach Nürnberg senden, um durch vielseitige Gutachten und Er— 
fahrungen einen Tarif schaffen zu können, der allen Gauen Deutschlands 
entspricht. Dieser Beschluß wurde nach längerer Debatte einstimmig von 
den Delegierten angenommen. 
1874. 
Mit vorstehendem Beschluß befaßte sich der 4. Buchdruckertag vom 
2). bis 26. Juni 1874 in Dresden. Die Gründung wurde von den Ver— 
bandsvertretern in namentlicher Abstimmung abgelehnt und folgende Veso— 
sution angenommen: 
Der Buchdruckertag erklärt es als wünschenswert, daß an Orten, wo min— 
destens jo dem Verbande angehörende Drucker resp. Maschinenmeister kondi— 
tionieren, sich Sektionen bilden zum Zwecke der Beratung über vorkommende 
Tarif- usw. Fragen. Diese Sektionen sind dem betreffenden Ortsverein unter— 
stellt und sind etwaige Beschlüsse dem letzteren zu unterbreiten. 
Am 15. Januar wurde die Gründung einer Orts-Bibliothek beschlossen 
und am 11. Juli wird die monatliche Einkassierung der Beiträge in eine 
wöchentliche umgewandelt. Der Ortsbeitrag wird auf 15 8 Veichsmünze 
wöchentlich festgesetzt, entsprechend dem Gaubeitrage. — Am 28. Juni fand 
in Nürnberg der Gautag Frankens statt, wobei der Vorort des Gaues 
oon Vürnberg nach Erlangen verlegt wurde; die Gaukrankenkasse verblieb 
sedoch in Nürnberg. — In diesem Jahre war eine große Geschäftsflauheit 
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