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ficherer Feind vor Nürnbergs Thoren., Diefer war Wallenjtein *), 
der nunmehr nothHwendig feine Waffen nach diejen Gegenden Fehren 
mußte, wenn er anders nicht gegründeten Berdacht gegen. fich ev: 
regen. wollte, daß cr vor den König von Schweden Furcht Habe. 
(Er beichloß daher, von Böhmen aus, wo ev mit den fAOfichen 
Truppen bereits fertig mar, mit feinen jtavfen Heer nach der 
Oberpfalz zu maridiren, fein Lager bei NMenmarkt zu fehlagen und 
dann Nürnberg: vorzüglich Geinzufuchen. Sy verfprach feinen Sol: 
daten, ihnen die Plünderung der Stadt zu erlauben und zeigte 
ihnen ‚(don im Boraus die große Beute, tie fie in Rürnberg 
würden machen Fönnen, Da BWalleniteins Krieger bisher tel 
Mißveranügen verrielhen, {fo Fonnte er ihren Muth nicht befjer 
anfeuern, alg wein et ihnen die glänzende Beute zeigte, die {ie 
in Nürnberg nad feiner Meinung mit Gewißheit zu hoffen hatten. 
Die Stadt Nürnberg befand jihH unter folhen Unmftänden 
abermals in einer jGlimmen Lage, zumal bisher fajt alle Kräfte 
erihÖpft waren und Mangel und Thenerung fih bereits einge 
Funden hatten. . 
Sujtav febte unuterdeffen feine Eroberungen in Bayer fort. 
Die bayerijHen Truppen zogen {ih in das Nürnberger Gebiet, 
befebten Lauf und verführen niit den Landvolf hart. Walkenftein 
hielt nun nichts michr ab, fi der Stadt Nürnberg zu nähern. 
Durch eine ihın entgegen gefehiefte Deputation des Itaths, die dem 
Feldherrn vorftellte, daß die dem König von Schweden eriwiejenen 
(EhHrenbezeigungen den Zeitumftänden angemefjen, folglich unver: 
meidlich nothwendig guwefen wären, wollte man einen Verhuch 
wagen, das drohende Gewitter abzuleiten; allein Wallenftein em: 
pfing zu Piljen die Abgeordneten zwar mit ausgezeichneter Achtung, 
doch äußerft Kalt; cv ließ 1fih In feine Unterhaltung mit ihnen 
ein, fertigte fie vielmehr mit der Iroftreihen Berficherung ab: daß 
er felbft nad Nürnberg kommen und fih von ihren Handlungen 
*) Albrecht Graf Walenftein (Waldftein), Herzog von Friedland, und 
oberfter Feldherr der Sfterreichifhen Armee im dreißigjährigen Krieg.