Volltext: Hans Sachs in Weimar

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Wie jhon erwähnt, Hat wenige Jahre fpäter (1781) I. H. Häßlein 
den Weimarijdhen Plan in etwa3 veränderter Geftalt aufgegriffen und 
einen Auszug au3 dem erften Buche der Gedichte, Fabeln und Schwänfke 
mit Erklärungen herausgegeben. Andere jollten folgen; um dem mit 
Beifall und Unterftügung zurüchaltenden Publikum Luft zu machen, 
veröffentlicht ex in dem fpäter von ihm felbft mit redigirten „Bragur“ 
weitere Schwänfe. Die Einleitung (Bragur, hHıg. von BöckhH und 
Gräter, Leipzig 1791. I, 339 f.) Inüpft direct an Weimar an: „Herr 
KRugamtEjekvetär Häßlein gab im I. 1781, weil die patriotifdhe Ber: 
wendung des Herrn Segationzrath BertuchHs für eine MNaffifche Ausgabe 
der fämmtlidhen Werke Hannz Sachienz von dem Publikum nicht Hin: 
Jänglich unterftüßt wurde, einen Auszug aus dem erften Bande feiner 
Werke unter diefem Titel Herau3 ..... und Hatte vor, auf dieje Art 
die 4 folgenden Bände zu behandeln, und die beften und interejfjanteften 
Sebichte durch jolche zwecmäßige Kurze Erklärungen lesbar zu machen“. 
Uber 10 Jahre vergehen, ohne daß ein neuer Band ericheint. Am 
24. October 1796 ift Häßlein geftorben. 
? Heute würde Leffing fo viele Bogen fagen, denn in den 
Büchern des vorigen Jahrhunderts find die Bogen meiftenz mit Buch: 
Itaben de3 Alphabet3 beziffert. 
3 Zerftreute Blätter. Fünfte Sammlung. Sotha 1793. (IV. Un: 
denken an einige ältere Deutfche Dichter. Nr. 6.) S. 238 fF. (Suphansz 
Ausgabe, Berlin 1887, XVI, 226 ff.) 
+ „Briameln, wovon igt noch kaum der Name mehr bekannt ift, 
waren im 13ten und 14 ten YaHrhunderte eine Art von Iurzen Gedichten, 
die ich gern da3Z urfprünglich deutfche Epigramm nennen mödhte; alle 
moralijdhen Jnhalts, obgleich nicht alle von dem zücdhtigften Auzdrude. 
Die Bibliothek [in Wolfenbüttel] befißt davon anjehnlidhe Sammlungen, 
von mehr al einer Hand gefchrieben. Damit Sie fih einen Begriff 
davon machen fönnen, will ich einige von denen, die ih abgefchrieben 
habe, beilegen. Schreiben Sie mir aufrichtig, ob mich daz Alterthum 
nicht verleitet, mehr darauZ zu madhen, al? fie verdienen.“ Seffing an 
Herder, 10. Jenner 1779. (Lejfingz Briefe, Hg. von Redlich, I, 2, 775.) 
Daß diefe Leffing’Ihe Erkenntnis, die in demjelben Schreiben auch noch 
bda3 Wefen der „Bilderreime“ beleuchtet, einen anregenden, ja geftaltenden 
Einfluß auf Herder3 Anjhauungen gewinnt, wird man bei aller Einficht 
Herder in volfstümliche Poefie nicht ganz ablehnen dürfen. 
5 Herder, auf der Reije nach Italien begriffen, Hat in Nürnbergs 
Bibliotheken und Archiven fleikige Sammlungen veranftaltet, die ex an 
Bocthe Ichict. Auz Ansbach, 21. Auauit 1788, Ichreibt ex darüber an
	        
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