Full text: Albrecht Dürers schriftliches Vermächtnis

AA 35 n 
Anfang Oktober 526. 
dieweil ich votlingst 
meinem kleinwirdigen 
ab ich doch solchs aus 
erlassen müsen, dieweil 
r Weisheit nit ganz woöͤl 
rese vergangen Zeit ein 
in ander Gemãl gelegt 
einer Gedaͤchtnuß zu be⸗ 
d auch dieselben hiemit 
völle diese mein kleine 
ind mein göͤnstig lieb 
aab, sein und beleiben. 
Cuer Weisheit zu ver⸗ 
iniger 
AUlbrecht Dürer. 
Aürnberg, Anfang 1620. 
Heorgen dyalentinus, 
nNürfürschten Capellan. 
agung hab ich vor in 
mehr dann Cuer klein 
das Buchlein einge⸗ 
n rechten Brief dorin, 
agenädigster Herr die 
tich, Cuer CEhrwird 
in unterthänige Dank⸗ 
ein Churfürschiliche 
er ihm den loblichen 
anchrisilicher Wohrheit 
Reichtumen und Ge⸗ 
eit vergeht, allein die 
Hall daß ich u 
Ith ihn mit Fleiß 
4. 
kunterfetten und in Kupfer stechen, zu einer langen Ge— 
dächtnuß des christlichen Manns, der mir aus großen 
Angsten geholfen hat. Und ich bitt Euer Wirden, wo Doctor 
Martinus etwas neus macht, das teutzsch ist, wollt mirs um mein 
Beld zusenden. 
Item als Ihr mir schreibt um die Schutzbücklein Martini, 
wissent, daß ihr keins mehr verhanden ist. Man drückt sie abr 
zu Awgspurg. So sie fertig werden, will ich Euch der zuschicken. 
Aber wissent, daß dies Büchlein, wiewols hie gemacht ist, auf den 
Hanzlen für ein Ketzerbüchlein, das man verbrennen soll, verrufen 10 
ist worden, und verschmählich widr den geredt, ders ohnunder⸗ 
schrieben aus hat lassen gehn. Es hats auch Doktor Eck, als man 
sagt, öfflich zu Ingelstett verbrennen wollen, wie des Docter Rew⸗ 
eyns!) Büchlein geschehen ist etwen. 
Item ich schick meinem genädigsten Herren hiemit drei Drück 15 
oan eim Uupfer, das ich gestochen hab aus seiner Begehr des noch 
meinem gnädigsten Herren Mentz?). Hab seiner Churfürstlichen 
Hnaden das Kupfer?) zugeschickt mit 200 Abdrucken, ihn mit ver⸗ 
ehrt, dorgegen sich sein Churfürstliche Gnaden genädiglich gegen 
mir gehalten hat. Dann seine Churfürstliche Gnaden hat mir ge⸗ 20 
schenkt 200 fl. an Gold und 20 Elln Damast zu ein Rock. Hab 
das also mit Freuden und Dankbarkeit angenummen, und sonderlich 
zu der Zeit, do ich notig“) bin gewest. Dann Kaiserliche Majestät 
oblicher Gedächtnuß, der mir zu früh verschieden ist, hat mich 
zleichwol aus Genad versehen auf mein viel gehabte lange Mühe, 25 
Sorg und Erbeit. Aber die hunder Gulden, mein Leben lang alle 
Johr von der Stadtsteuer aufzuheben, die ich dann jährlichs bei 
Naiserlicher Majestät Leben hab aufgehebt, der wöllen mir mein 
herrens) itz nit reichen. Muß also in meinen älteren Tagen 
manglen und mein lange Zeit, Mühe und Erbet an Kaiserlicher 80 
Majestät verloren haben. Dann so mir abgeht am Gesicht und 
Freiheit der Hand, würd mein Sach nit wol stehn. Das hab ich 
Euch als meinem vertrauten günstigen Herren nit verhalten wollen. 
Ich bitt Euer Ehrwird, so sich mein genädigster Herr der Schuld 
nit den Hirsgweihen versehen will, daß Ihr mir dieselben wollt 35 
einmahnen, auf daß etwas Schons van Borneren kuüumm Dann 
5 
1) Reuchlin. — ) Kardinal Albrecht von Brandenburg, Kurfürst von Mainz. — 
den „kleinen Kardinal“. — NRin Verlegenbeit — 5 der Närnberger Rat.
	        
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