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Bildern etwas nach muß geben. Doch mag ziemlich in allerlei 
Anterschieden der Bilder lind und hört gebraucht werden, wo er will. 
Aber das Leben in der Natur gibt zu erkennen die Wahrheit 
dieser Ding. Darum sich!) sie fleißig an, richt dich darnach und geh 
5 nit von der Natur in dein Gutgedunken, daß du wöllest meinen, 
das Besser von dir selbs zu finden; dann du wirdest verführt. 
Dann wahrhaftig steckt die Kunst in der Natur, wer sie 
reraus kann reißen, der hat sie. Uberkummst du sie, so 
wirdet sie dir viel Fehls nehmen in deinem Werk. Uud 
o durch die Geometria magst du deins Werks viel beweisen. Was 
wir aber nit beweisen künnen, das mussen wir bei guter Meinung 
und der Menschen Urtheil bleiben lassen. Doch thut die Erfahrung 
biel in diesen Dingen. Aber je genäuer dein Werk dem 
Leben gemäß ist in seiner Gestalt, je besser dein Werk 
zerscheint. Und dies ist wahr. Darum nimm dir nimmermehr 
für, daß du etwas besser mügest oder wellest machen, dann es Gott 
einer erschaffnen Natur zu würken Kraft geben hat. Dann dein 
Oermügen ist kraftlos gegen Gottes Geschöff. Daraus ist be— 
schlossen, daß kein Mensch aus eignen Sinuen nimmermehr kein 
o schön Bildnuß künn machen, es sei dann Sach, daß er solchs aus 
piel Abmachen sein Gemüt voll gefaßt hab]. Das ist dann nit 
mehr eigens genannt, sunder uüberkummen und gelernte Kunst 
worden, die sich besamt, erwächst und seins Geschlechts Frücht 
bringt. Daraus wirdet der versammlet heimlich Schatz 
2des Herzen offenbar durch das Werk und die neut 
Creatur, die einer in seinem Berzen schöpft in der 
Sestalt eins Dings. 
Das ist die Ursach, daß ein wolgeübter Nünstner nit zu 
einem jedlichen Bild darf lebendige Bilder abmachen, dann er 
z0 geußt gnugsam heraus, was er lang Zeit von außen hinein— 
gesammlet hat. Solicher hat gut machen in seinem Werk, 
aber gar wenig kummen zu diesem Verstand. Aber der sind 
piel, die da mit großer Mühe viel Unrechts machen. Darum 
welicher aus rechtem Verstand ein guten Gebrauch erlangt hat, 
zs dem ist wol müglich ahn allen Gegenwurf?) etwas Guts zu 
machen, so viel unser Vermügen ist. Doch wirdet es allweg besser, 
so er sich des Lebens im Abmachen gebranuchet. Aber den Unge— 
yY sieh. — ) ohne Modell.
	        
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