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des gut natürlich Ursach anzeigen der Vernunft einfällig!) dann
der ander. Aber nit bis zu dem Ende, daß es nit noch hübscher
möcht sein. Dann solchs steigt nit in des Menschen Gemüt?).
Aber Gott weiß solichs allein; wem ers offenbarte, der weßt es
auch. Die Wahrheit hält allein innen, welch der Menschen schönste
Gestalt und Maß kinnte sein und kein andre.
Nach solchen Dingen ratschlagen die Menschen und haben
unzählig viel unterschiedlicher Urteil und suchen manicherlei Weg
darnach, wiewol man daß Häßlich eher bekummt dann das Hübsch.
o In solichem Irrthum, den wir jetz zumal bei uns haben, weiß ich
nit statthaft zu beschreiben endlich, was Maß sich zu der rechten
hübsche nachnen möchts). Aber gern wollt ich helfen, so viel ich
künnt, daß die grobe Ungestalt unsers Werks abgeschnitten und
vermieden blieb. Es wär dann Sach, daß einer mit sunderm
Fleiß ungestalt Ding wollt machen. Nun kummen wir wie vor—
gemeldt wieder zu der Menschen Urtheil. Die achten etwan zu
einer Zeit ein Gestalt hübsch, zu der andern Zeit erwählen sie
ein andre darfür. So nun dieselben bei den Meistern ein Werk
erforderen, so soll der Meister so viel künnen, daß er ihr Begierd
sättige, so ist er zu rühmen. Darzu muß er ein gewaltigen Brauch)
haben, soll er ihren Willen leisten. Ihm wär darzu nutz, so er
im Gemüt verstünd, weliches die recht Maß wär und kein andre,
daß er auch dasselb mit dem Werk wirdet künnen anzeigen.
Aber unmöglich bedunkt mich, so einer spricht, er wisse die
28 beste Maß in menschlicher Gestalt anzuzeigen. Dann die Lügen ist
in unfrer Erkanntnuß, und steckt die Finsternuß so hart in uns,
daß auch unser Nachtappen fehlt. Welcher aber durch die Geo—
metria sein Ding beweist und die gründlichen Wahrheit anzeigt,
dem soll alle Welt glauben. Dann da ist man gefangen, und ist
;o billig ein solicher als von Gott begabt für ein Meister in solchem
zu halten. Und derselben Ursachen ihrer Beweisung sind mit Be—
gierden zu hören, und noch fröhlicher ihre Werk zu fehen. So wir
nun zu dem Allerbesten nit kummen mögen, soll wir nun gar von
unser Lernung lassen? Den viehischen Gedanken nehm wir nit
zz an. Dann die Menschen haben Aras und Guts vor ihn. darum
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) und die natürliche Ursache dafür der Vernunft verständlicher machen kann. —
) dazu reicht der Sinn des Menschen nicht. — 5) welches Maß von Schönheit sich
der rechten (idealen) Schönheit am meisten näherre — 5 Gebrauch. Praris. Erfahrund