Inhaltsverzeichnis: Noriberga illustrata und andere Städtegedichte

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EINLEITUNG. 
Gegensatz zu ihm. Habe dieser ‘Almosen und Kleinode’ ge- 
priesen, so wolle er die Ursachen der Gröfse und des Ruhmes 
darlegen: Handel (Tuch, Spezereien, Honig, Wein, Fische, 
Fleisch, Brot, Bier, Bausteine, Stroh und Heu), Gottesfurcht 
der Einwohner, die vortreffliche Regierung und Gerichtsbarkeit, 
die Sorge der ehrbaren Geschlechter für das Wohl der Bürger. 
Zum Schlusse bittet er Gott und Maria um Schutz für Rat und 
Unterthanen. Wir sehen schon aus diesen kurzen Andeutungen: 
des Gedichts besonderer Wert beruht darin, dafs die kulturellen 
Verhältnisse in Betracht gezogen sind. 
Eine Mittelstellung zwischen beiden vuimmt der Lobspruch 
von Hans Sachs! ein, insofern er Beschreibung und Reflexion 
verbindet. Das Gedicht beginnt mit dem üblichen Traumbild, 
das der Dichter einst in der Waldeinsamkeit gesehen haben 
will: diesmal ist es eine Allegorie von Nürnberg, seinen Freunden 
und Feinden. Ein ‘Persivant’ deutet ihm die Vision und erklärt 
ihm die Sehenswürdigkeiten: Burg, Märkte und das Volk selbst. 
von dem er sagt: 
‘Des Volckes ist on zal vnd fumb, 
Ein emblig Volck, reich vnd fehr mechtig, 
Gelcheyd, gefchicket vnd fürtrechtig, 
Ein groffer thayl treybt kauffmans handel, 
In alle land hat es fein wandel.’ 
Handwerk rühmt er: ; 
‘Auch feind da gar finreich werckleut 
Mit Trucken, malen vnd bild hawen, 
Mit (chmeltzen, gieffen, zimmern, pawen.’ 
Es folgen die schönen Künste, das Gericht, wo Herr und 
Knecht gleiches Recht finden, der weise Rat, der 
‘Selbs ein fleiflig auff fehen hat 
Auff feine Burger aller ftend 
Mit ordenlichem Regiment, 
Guter Statut vnnd Policey 
Gütig on alle Tyranney.‘ 
Dann die Hüterinnen der Stadt: Weisheit, strenge Gerechtig- 
keit, Wahrheit und Treue zum Reich. Stärke und Macht nach 
') Ein Lobfpruch der Statt Nürnberg. — Datiert: 20. Februar 
1530. Keller 4. S. 189 ff... vgl. 21. 8. 400.
	        
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