Object: Sehnliche Abscheidens-Lust/ und seelige Gefängnüß-Auflösung

Sehnliche Abscheidens·Lust. 
gewesen / sondern worden / koͤnten auch / wofern es s 
rem Schoͤpfer beliebte / wiederum aus etwas nichts 
werden; Wir aber / wir Menschen und alles irrdische 
Wesen ist taͤglicher tausendsacherVerwechslung unter⸗ 
geben; und koͤnte der allgewaltige GOtt in diesem 
Augenblick / unser und aller Menschen Wesen vernich⸗ 
ten: weil es aber seiner unendlichen Liebe gesallen / den 
besten Theil unseres Wesens / den Geist / mit Unsterb⸗ 
lichkeit / aus pur lauterer Gnade / zu begaben / so hat 
doch seine Gerechtigkeit dem anderen wesentlichen 
Theil / dem Leibe / die traurige Verwesung eine Zeit⸗ 
lang zugeordnet / so / daß es endlich von uns allen heis⸗ 
set: Die Lebenstage seynd dahin! die Jahre haben ein 
Ende! und braͤchten wir auch unsere Jahre uͤber hun⸗ 
dert / etlich hundert / ja gar tausend Jahre / so hat doch 
der H. Geist / zu stetigem unseren Andenken / die alte Lei⸗ 
chen. Tafel der aͤltesten Menschen dieser Welt / vor Au⸗ 
Genes.5. gen / so zu reden / aufgestellet / mit dieser Unterschrifft: b 
und starb! Gleichwie nun der Mensch / durch den zeitli⸗ 
chen Tod / seinem Wesen nach/ nemlich Seei und Leib 
von einander geschieden / und in einen veraͤnderlichen 
Stand 
h Nil igitur nisi nugas agunt, illi, qui annos Patriarcharum vel 
menstruos, 30. nempe dierum, ut apud Ægyptios, vel sex 
mensium, iuxta Arabum consuetùdinem fuisse volunt: 
Contrarium enim satis luculenter, vel ipse non adeo sub- 
tilis Jesuita, Tirinus, inter alios, præcipue ex cap. 8. v. 13. 
Genes. probavit; Quod equidem arduum & difficile et᷑ 
se non diffitetur, laboriosissimus Heidegger, Tom. 1. de 
Hist. patr. Exerc, 12. cujus tamen sententiam vide l. c p. m. 
328.
	        
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