Volltext: Nürnberg im neunzehnten Jahrhundert mit stetem Rückblick auf seine Vorzeit

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nicht bewohnt ist. Ehemals soll es für den Fall einer kur— 
zen Vertheidigung befestigt gewesen seyn und Gustav Adolph 
schlug während seines Aufenthalts im dreißigjährigen Krieg 
in unserer Gegend seine Wohnung in Lichtenhof auf; spaͤ— 
ter wohnte die Königin Christine, seine Tochter dort. Das 
Schlößchen hat ein sehr alterthümliches Ansehen und die 
innere Einrichtung soll noch in demselben Zustande seyn, 
wie sie Gustav Adolph verlassen. Links von der Landstraße 
liegen ebenfalls einige interessante mittelalterliche Bauten, 
so das Hallerschloß, der Gleishammer u a. Zu dem so⸗ 
genannten Steinbrüchlein, wohin viele Nürnberger gehen, 
führt ein Vizinalweg im Walde, auf dessen Fortsetzung man 
nach Hilpoltstein gelangt. Die Regensburger Straße biegt 
kurz nach dem Ludwigsfelde in den Wald ein, in welchem 
rechts ab ein früher ausgezeichnet beliebter Vergnügungs— 
platz der Nürnberger mit sehr hübschen Anlagen, einer Art 
Park, einem großen Teich, durch den der Fischbach fließt, 
und Wirthschaftsgebäuden liegt, der Duzendteich nämlich, 
auf welchen in den schönen Jahreszeiten Wasserfahrten, im 
Winter Schlittschuhläufe stattfinden. In jüngster Zeit ist 
der Duzendteich, der lange vernachlässigt war, wieder mehr 
in Aufnahme gekommen, was der niedliche Ort mit der an— 
sprechenden Lage vollkommen verdient. Der Lauf der 
Straße berührt Altenfurt, und hier steht eine Kapelle, 
welche der Sage nach von Karl dem Großen in der Gestalt 
seines Zeltes erbaut worden wäre. 1371 hielt sich in der 
Kapelle ein Einsiedler auf und ein Privilegium Kaiser Hein— 
richs VII. vom Jahre 1225 weist nach, daß diese Kapelle
	        
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