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nicht bewohnt ist. Ehemals soll es für den Fall einer kur—
zen Vertheidigung befestigt gewesen seyn und Gustav Adolph
schlug während seines Aufenthalts im dreißigjährigen Krieg
in unserer Gegend seine Wohnung in Lichtenhof auf; spaͤ—
ter wohnte die Königin Christine, seine Tochter dort. Das
Schlößchen hat ein sehr alterthümliches Ansehen und die
innere Einrichtung soll noch in demselben Zustande seyn,
wie sie Gustav Adolph verlassen. Links von der Landstraße
liegen ebenfalls einige interessante mittelalterliche Bauten,
so das Hallerschloß, der Gleishammer u a. Zu dem so⸗
genannten Steinbrüchlein, wohin viele Nürnberger gehen,
führt ein Vizinalweg im Walde, auf dessen Fortsetzung man
nach Hilpoltstein gelangt. Die Regensburger Straße biegt
kurz nach dem Ludwigsfelde in den Wald ein, in welchem
rechts ab ein früher ausgezeichnet beliebter Vergnügungs—
platz der Nürnberger mit sehr hübschen Anlagen, einer Art
Park, einem großen Teich, durch den der Fischbach fließt,
und Wirthschaftsgebäuden liegt, der Duzendteich nämlich,
auf welchen in den schönen Jahreszeiten Wasserfahrten, im
Winter Schlittschuhläufe stattfinden. In jüngster Zeit ist
der Duzendteich, der lange vernachlässigt war, wieder mehr
in Aufnahme gekommen, was der niedliche Ort mit der an—
sprechenden Lage vollkommen verdient. Der Lauf der
Straße berührt Altenfurt, und hier steht eine Kapelle,
welche der Sage nach von Karl dem Großen in der Gestalt
seines Zeltes erbaut worden wäre. 1371 hielt sich in der
Kapelle ein Einsiedler auf und ein Privilegium Kaiser Hein—
richs VII. vom Jahre 1225 weist nach, daß diese Kapelle