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und der neue oder hintere Kirchhof. In den vorderen Kirch—
hof eingetreten, bemerkt man gerade vor sich ein leeres stei⸗
nernes Kreutz mit vielen Eisenstangen zusammengehalten
und eine mettallne Tafel mit Inschrift daran befestigt. An
diesem Kreutze hieng vor Zeiten ein steinerner Christus von
Adam Kraft 1490 auf Geheiß Martin Ketzels gefertigt.
Dieses gute Skulpturwerk wurde so unbeachtet gelassen, daß
es allmählig schadhaft wurde, man mußte es daher, statt
daß man es rechtzeitig hätte erhalten können, 1793 herab—
nehmen, da es ausserdem herabgefallen wäre. Das Kreutz
aber möge fortan stehen bleiben als ein harter Vorwurf
der Fahrlässigkeit, wodurch so Vieles Kunstgerechte und
Schöne für Nürnberg verloren gegangen ist. — Unter der
Menge von Graͤbern ragt das Münzerische Monument aus
allen hervor. Es ist 24 Fuß hoch, aus Sandstein gearbeitet
und trägt ein Relief: die Auferstehung Christi, worüber ein
metallenes Relief die Dreifaltigkeit von Engeln umgeben
vorstellt, zu beiden Seiten knieende Figuren: der Grün
der des Denkmals und dessen Tochter, wie die Inschriften
besagen: D. O. M. Wolfgangus Munzer de Babenberg
eques auratus sibi suisque instauravit anno MDLX. —W
Noribergae. a. c. 1579. 29. Martii (dem Großen Gott zu
Ehren hat Molfgang Münzer von Bamberg, Ritter, für
sich und die Seinigen dieß errichten lassen im Jahr 1560.
Er ist gestorben zu Nürnberg 1579 d. 29. März) Jung—
frau Sibylla Münzerin von Babenberg Ihres Alters 14
Jahr verschied im Jahr 1540. Die Aufschrift unter der
Auferstehung lautet: O heilige Dreifaltigkeit, ein Gott