Volltext: Nürnberg im neunzehnten Jahrhundert mit stetem Rückblick auf seine Vorzeit

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schlagen, wie man dieß Alles in Kaffeehäusern anderer und 
größerer Städte antrifft. Man besucht das Rössel'sche Kaf— 
feehaus nur, um einige Zeitungen zu lesen, ein Paar Par— 
tieen Billard oder Schach zu spielen und dabei eine Tasse 
Kaffee zu trinken. Die Einrichtung dieser Wirthschaft ist 
sehr solid, besonders mögen die gothischen Verzierungen, 
die im Zimmer, wo sich's nur thun ließ, angebracht sind, 
recht wohl gefallen. 
Weinschenken giebt es trotzdem, daß in allen Gasthaͤu⸗ 
sern Wein geschenkt wird, dennoch nicht wenige und jede 
darf mit ihrer Einkehr zufrieden seyn, wenigstens wird 
man in jeder eine eigene Schoppengesellschaft treffen, die 
so zu sagen, habituell geworden ist und in deren Eigenhei— 
ten man eingeweiht seyn muß, um sich in jeder Beziehung 
auszukennen. Gute reine Weine erhält man übrigens so 
ziemlich in jeder, wenn gleich manche aus mehrerlei Rück— 
sichten bevorzugt sind, von denen die Anforderungen der 
Feinschmeckerei öfter den Ausschlag geben. Namentlich auf— 
geführt mögen hier seyn: Wolf L. 286, Leuchs 8. 5325, 
Bayer (allgemein bekannt als Punschbayer) L. 361, Hau—⸗ 
ßer S. 532, Gießing 8. 832, Pemsel 8S. 936, Ammon L. 
4, Schmidt 8S. 104, Riegel S. 884, Häuslein 8. 33, Stött⸗ 
ner L. 329, Schmidt (rauhe Hirsch) L. 188. 
Die Conditoreien haben es zwar noch nicht zu den 
Raffinerieen von Norddeutschland gebracht, auch sind diesel— 
ben nicht so in Aufnahme wie dort, wo Gewohnheit und 
Lebensart andere Begehr- und Bedürfnisse gestalten. Nicht 
allein der Schnapstrinker unterliegt hier einer allgemeinen 
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