Volltext: Nürnberg im neunzehnten Jahrhundert mit stetem Rückblick auf seine Vorzeit

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Criminalgefängnisse des Stadtgerichts. Die Polizeigefäng— 
nisse der Stadt befinden sich im unteren Lokale der Polizei 
selbst (der sogenannte Brumstall) und im Thurm Lugins— 
land, ein 1357 erbauter Thurm von alterthümlichem Aus— 
sehen mit vier kleinen Eckthürmchen. Die Fenster der Ge 
fängnißzellen weisen auf eine anmuthige Gegend, welches 
die Beraubung der Freiheit um so eindringlicher empfinden 
macht. Das k. Landgericht läßt seine Gefangenen in den 
alten Wasserthurm sperren, der mit seinem Bogen über 
die Pegnitz eine äusserst malerische Stadtansicht bildet. Das 
Triminalgefängniß ruht auf Bögen die nächst dem Haller— 
thürchen über den Pegnitzfluß gesprengt sind. In diesen 
Räumen fanden schon große Verbrecher Platz, worunter der 
wahrscheinliche Doppelraubmörder Forster wohl nicht als der 
letzte genannt werden mag. Das Militär hat sein Gefäng— 
niß (Arrestlokale) in der Kaserne; die Landwehr für Officiere 
im Fünferhaus, für Gemeine in einem kleinen Winkel ne— 
ben der Armenirrenanstalt. 
16. Dem Militär eingeräumte Gebäude. 
Dahin gehören: q) die Deutschhauskaserne mit einem 
Hofe; sie ist zwar nach dem Muster von Kasernen gebaut, 
allein zu knapp angelegt, wozu noch der Uebelstand tritt, 
daß ein Theil, sehr baufällig geworden, von dem Regimen— 
te nicht bewohnt werden kann. Deßhalb wohnt ein Theil 
der Mannschaft in einem Lokale auf der Burg, ein ande⸗ 
rer in der sogenannten Johanniskaserne, was den Dienst
	        
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