Full text: Nürnberg im neunzehnten Jahrhundert mit stetem Rückblick auf seine Vorzeit

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Um das Criborium läuft ein Gang mit Balustrade, zu wel— 
chem zwei Treppen führen. Darüber beginnt in den man— 
nichfachsten Gestaltungen und Durchbrechungen das liebli⸗ 
che Kunstwerk. In der untersten Abtheilung sieht man drei 
Reliefs: Christus tröstet die Weiber; das Abendmahl und 
Christus am Oelberg; in der zweiten: Christus vor Pilatus; 
die Dornenkrönung und Geißelung; in der dritten: Chri— 
stus am Kreutz und in der vierten: Christi Auferstehung. 
In der Sakristei steht ein aus der Marthakirche 1829 
herübergesetztes Altärchen mit Gemälden aus dem Anfang 
des 16. Jahrhunderts: die Verkündigung; die Geburt Chri— 
sti; die Anbetung der drei Könige und Maria im Tempel 
oor Simeon. Hilpert führt an, daß im Innern dieses Al— 
tares zwei Choralbücher auf Pergament 1507 — 1510 ge— 
schrieben von dem ehemaligen Vikarius an St. Lorenjzen 
Friedrich Rosendorn aufbewahrt würden. Die Anfangsbuch— 
staben mit Gold und Gouachemalerei verziert, sollen diese 
Choralbücher sehr schön seyn. Der Meßner, der die Kir—⸗ 
hhe zeigt, behauptet indeß, diese Werke seyen nicht mehr 
oorhanden, man wendet sich also, um sie zu sehen, besser 
an den Pfarrer selbst. Einige Teppiche, namentlich einer 
von 1511, die Hinrichtung des heiligen Laurentius vorstel— 
lend, sind nicht zu übersehen. Ein kleiner Kugelspiegel ist 
oon einem alten Spiegelmacher gestiftet worden, darauf 
steht: Christus spes mea. (Christus meine Hoffnung). 
Die Kirche, welche anfangs ein Filial der Michaelskir— 
che in Fürth, so wie die Sebaldkirche ein Filial der Pfar⸗ 
rei Poppenreuth war, erhielt in frommen Tagen bedeuten⸗
	        
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