Volltext: Nürnberg im neunzehnten Jahrhundert mit stetem Rückblick auf seine Vorzeit

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einem Thurme, welcher in einer päpstlichen Bulle von ge— 
nanntem Jahre und in einer andern vom Jahr 12325 Er— 
wähnung geschieht. Durch einen Chronikennebel hindurch, 
in welchem Sprossen aus dem Hause Nassau als die Er— 
bauer und Erweiterer der Kirche erscheinen, suchen wir eine 
haltbarere historische Basis, wobei die Kirche selbst am be— 
sten für sich zeugt. Als sicher steht fest der Fertigbau des 
südlich stehenden Thurmes im Jahre 1408. In diesem 
Jahre ließ der Magistrat auch die Kirche vergrößern durch 
Martin Haller und Albrecht Ebner, welche 1418 von Hein— 
rich Ammon und Rudolph Gundelfinger abgelößt wurden. 
Von 1439 *) bis 1477 wurde endlich der Chor durch 
freiwillige Beiträge in 88 Jahren vollendet, was durch eine 
Aufschrift oben im Chore bestätigt wird. Reparaturen und 
Veränderungen im Inneren und am Aeußeren der Kirche 
kamen in den Jahren 1514, 1568, 1690, 17227, 1823 
1839 und 1840 vor. 
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) Am Tag Simonis Judä 1439 wurde von einem Weihbischof in 
Bamberg der Grundstein gelegt. Bei dieser Ceremonie riß der 
Flaschenzug. Man schlug nun den Stein auseinander und fand 
m Innern ein Kreutz eingehauen. Der Bau stand darauf offenbar 
unter dem unmittelbaren Schutze der heiligen Heerschaaren und das 
Volk hatte doppelte Aufforderung, seine Beiträge zu der Beförderung 
des Werkes zu liefern. Hilpert meint, die Sache wäre verabredet 
gewesen, das Kreutz also vorher in den Stein eingehauen. Da 
wäre freilich das Wunder auf eine sehr natürliche Weise in einen 
kleinen Betrug verwandelt, deren sich die Geistlichkeit übrigens 
zur Förderung ihres Zweckes öfter bedient hat.
	        
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