684 5 Anweisung zum Trenchi en.
an hatte ehehin an den Tafeln gros⸗
ser Herren, oder auch bey Gaste⸗
reyen Adelicher und Buͤrgerlicher
Personen kunstmaͤßige Trenchican⸗
ten, welche mit vielen laͤcherlichen
Ceremonien und Cavaden ihr Amt
verrichteten. Heutiges Tages ist es aber nicht mehr
uͤblich. Meistentheils uͤbernimmt einer der Gaͤste
die Bemuͤhung des Trenchirens. An vielen Or—⸗
ten hebt man die Gerichte so viele Umstaͤnde machen
heraus, und laͤsset sie an einer Neben⸗Tafel zerle⸗
gen, damit nicht etwan durch einen Fehler, welcher
auch dem geschicktesten begegnen kan die Kleider der
Nachbarn beschmutzt werden. Vor diesem brauch⸗
te man auch viele Arten von Messer⸗ und Gabeln,
welche auf einem Teller, wie Orgel⸗Pfeiffen ge⸗
schlichtet wurden. Heutiges Tages aber ist es nicht
gebraͤuchlich, mehr als zwey paar vorzulegen, nehm⸗
lich ein paar große und ein paar kleine, welche zur
rechten Hand auf einen Teller zu legen. Daß solche
stark, wohl polirt, scharff und spitzig seyn muͤssen,
wird ein jeder, so eine Tafel zuzubereiten hat, ohne
dem verstehen.
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Hiernechst wird auch der Tafeldecker nicht un⸗
terlassen den Platz des Vorschneiders mit genug⸗
samen Tellern zu versehen, damit sie nicht erst ge⸗
fordert werden muͤssen. Wann man nun also mit an
der