Full text: Führer durch das Rathaus zu Nürnberg

Schon im Jahre r1332° hatte er nämlich den 
Heilsbronnerhof, welcher der St. Sebaldkirche gegen- 
über an dem damaligen Salzmarkt gelegen war, er=- 
worben, um sich hier ein der Bedeutung und Gröfse des 
immerfort wachsenden Gemeinwesens entsprechendes 
Rathaus zu errichten. Der Bau nahm die Zeit von 
1332 bis 1340 in Anspruch. Es waren nur wenige 
Räume, die damals entstanden, zunächst der grofse 
Rathäussaal, der wohl aus dem Grunde in einer für 
jen& Zeit‘ und Verhältnisse so bedeutenden Gröfse er- 
baut wurde, um bei Reichs-, Fürsten- und Städtetagen 
als Versammiungsort dienen zu können. Dann aber 
sollte er, wie schon angedeutet, einen Begriff geben 
von der Macht und dem Reichtum des hervorragenden 
Handels- und Gewerbeplatzes., 
Bei den geringen amtlichen Bedürfnissen der 
damaligen Zeit waren aufser dem Saal nur noch 
wenige Räume erforderlich, wie die Ratsstube, die 
Kanzlei, die Losungsstube und die Stube für den 
Hauswirt oder Hausmeister, der auch für die leiblichen 
Bedürfnisse, wie Wein und die mancherlei Kollationen 
und Mahlzeiten zu sorgen hatte, die man damals bei 
so manchen Gelegenheiten im Rathaus einzunehmen 
liebte. 
Diese Räumlichkeiten waren in einem nördlich 
an den Saal angebauten Annex, dem sogenannten 
Nebenhaus, untergebracht. 
Noch im 14. Jahrhundert wurde ein weiteres Haus 
mit dem Rathaus verbunden, das Grundherrische Haus. 
Fernere Erweiterungen fanden im Laufe der Jahr- 
hunderte durch käufliche Erwerbung einer Reihe von 
Privathäusern bis zur Theresienstrafse statt, so des 
Zollnerschen Hauses im Jahre ı440, des Staiberschen 
im Jahre 1527, des v, Wimpfenschen im Jahre 1559, des 
Boschischen im Jahre 1616, des Schallerschen im Jahre 
1616 und des Schwentendorferschen im Jahre 1617, 
wozu in neuester Zeit beim letzten Erweiterungsbau 
noch das Fick- und Bachische Haus kam.
	        
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