Full text: Nürnberg und seine Merkwürdigkeiten

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dem von 1439 - 1477 hinzugekommenen Chore abschloß. Die 
beiden Thürme mit dem schönen Geläute, das überhaupt in 
Nuͤrnberg eine treffliche akustische Wirkung übt, streben wie die 
der Sebaldkirche schlank in die Höͤhe, ja sie haben vor denen 
noch den Vorzug, daß sie über den Kränzen vom Viereck ins 
Achteck übergesetzt sind, und daß die Spitze des einen zierliche 
Vergoldungen enthält. Der Steinfraß hat die Thürme, beson— 
ders oben, leider sehr beschädigt. 
Eine vou dem gothis chen Kirchenbauftyl abweichende Art 
sind die breiten Fenster, deren obere Reihe am Chore reicher 
verziert ist, als die untere, dann die in die Mauern des Laͤn— 
genhauses hineingebauten Pfeiler, welche erst über dem Dache 
der Seitenschiffe nach den Waͤnden des Mittelschiffes hinüber— 
brücken. Auch am Chore treten die Pfeiler erst an der oberen 
Fensterreihe zu Tage. 
Die Fronte gegen die Karolinenstraße ist, wie schon oben 
bemerkt, ein vortreff liches Architekturwerk. Die Rosette ist trotz 
ihrer Verstümmelungen noch eine Zierde defselben und die Gal— 
lerie unter derselben, obgleich ein neues Werk nach Heideloffs 
Zeichnung von Capeller gefertigt, paßt würdig zum Ganzen. 
Das Haupt-Portal enthält zu seinem Schmucke eine Menge 
Bildhauerarbeiten groͤßerer und kleinerer Figuren, darunter auch 
die an Kirchenbauten so oft beliebten Statuen Adams und 
Evais im Paradieseszustande. Von den übrigen Eingängen ist 
die Brautthüre hervorzuheben, neben welcher die Gruppe: Chri— 
stus am Oelberg wegen ihres Alters genannt zu werden verdient. 
Ein Relief, die Dreifaltigkeit neben der Sakristei, eine künst⸗
	        
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