IV.
Sehenswürdigkeiten der Lorenzer Seite.
I Die St. Lorenzkirche.
Die Lorenzkirche ist jedenfalls viel juͤnger als die Sebalds—
kirche, hat jedoch mit letzterer das Schicksal gemein, daß der
Theil mit den Thuͤrmen vorher gestanden, der Chor aber zu—
letzt vollendet worden ist, was sowohl die Formen, als auch
das Baumaterial sogleich erkennen lassen. Der aͤltere Theil mit
der votzüglich schönen nach der Karolinenstraße gekehrten Fronte
stammt aus der Zeit, wo der gothische Baustyl seinen Gipfel
bereits erreicht hatte, waͤhrend der Chor schon nicht mehr ganz
stylgerecht gehalten ist, obgleich derselbe dennoch immer ein in—
teressantes Bild dem Auge zu bieten vermag.
Vor der Erbauung der Lorenzkirche stand eine dem heili⸗
gen Grabe geweihte Kapelle auf dem Platze, aber schon 1162
stand seit noch früher eine dem heiligen Lorenz geweihte Kirche,
die nach und nach dem Bedürfniß der Andacht Suchenden ent⸗
sprechend erweitert wurde, bis sich ihre Groͤße und Gestalt mit