122. Von widerstreben dem Vbel.
So demn m Vnderthanen jemandt einen
Streich gibt / oder so jimmand deinem Vn⸗
derthanen den Rock nehmen will / ꝛc. so
laß es geschehen: Sondern dir / nemblich
——
von gesundem Verstandt ist / kan ja tasten / daß die
Wornn ab solut gehen vnnd ohne einigen respect auff
die Ordnungen vder Empter / welches einfaͤltige
fromme Leuthe gleichwopl wahrnehmen muͤssen.
Darauß dann offenbahr wird / daß Christus das
(vim vi) Naturgesetz nicht auffhebe / sondern nur
corrigire oder weise / wie es ohne Suͤnde recht soll
gepraͤcticieret werden.
IV. Summa: So wenig als der Herr Matth.
13. in dem Gleichnuß mit den Wortẽ / Lasset bey⸗
des mit einander wachsen biß zu der
Erndte / das Straffampt vñ sorafaltige Wacht⸗
samkeit den Dienern seines Worts in seinem Him⸗
melreich / das ist / Kirchen oder Gemeindt verbeut /
als wann man dem Vnkraut / wo man kan / nicht
stewren solte auff alle Ehrliche vnd thunliche We⸗
ge: Eben so wenig verbeut er allhie die rechtmaͤssi⸗
ge vnnd wider vnsern Willen abgenoͤtigte Gegen⸗
wehr / die mit so vielen Exempeln Gottseliger Leu⸗
the im Alten vnd Newen Testament bestaͤttiget ist.
3
J.
.
ęa.
M
dit.
5Darnach ziehen sie an die Wort Pauli Rom. 12.v.17.
Vergeltet niemand boͤses mit boͤsem. Vers. 19. Re⸗
chet cuch selber nicht / meine Liebsten / sondern gebet
NRaum dem Zorn Gottes / dann es stehet geschrie⸗
ben / Die Raache ist mein / ich will vergelten.
Ant⸗