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derfelbe nur Halbiweg anftändig zu nennen gewejen wäre. Auf der Straße zu
marfchiren war abjolut unmöglidh, und fo mußte fich Mann hinter Manu zu
Geiden Seiten der Straße im Wald durH Die und Dünn HindurgH {Hlängeln,
bei weldjer Gelegenheit e8& wieder darüber Zwiftigkeiten gab, ob die Stiejel
den Menijdhen oder der Erde angehörten. So ging die Sache, immer be:
jchwerlicher werdend, etwa 3 Stunden fort, und e8 war Nur ZU bewundern,
daß wir bei dem Marfche auch nicht einen Mann zurüclafjen mußten. Doch
das Schlimmfte follte no Fommen. Als der Wald fein Ende nahm, famen
wir auf eine neue, mit Ries beworfene Straße, Die Stiefelfohlen waren in
Wirklichkeit {o ledermeidh, daß man jeden Stein leider nur zu deutlich fpürte
und {id das Gefühl, auf Nadeln zu gehen, aufs Lebhaftelte voritellen
fonnte.
X ann mid rühmen, im Marfdhiren etwas Teiften zu können, aber die:
jen. Tag vergelje ih nie. Mit mund gelaufenen Jüßen, die durch das Stehen
mährend der lebten Nacht noch bedeutend angejhmwollen waren, trabte id mit
durch St. Laurent, oder zu deutih Sankt Lorenzen und dur Hambad nach
Weislingen.
Hier wurden wir einquartiert, jedoch nur im engen Kantonnement, weß-
wegen die Einquartierungsfommifiion ihr SGejhäft höchft jummarijd betreiben
mußte. Zweite Kompagnie 60 Mann hier in die Scheune, 40 Mann oben
zuf dem Boden 2e., dort in dem Stadel der Reit — die Kompaqnuie war
untergebracht.
Untergebracht ja — aber wie, und doch, wie glücklich mar Seder in der
Hoffnung fHwelgen zu Fönnen, daß die durchnäßten Kleider endlidh trodnen
Fonnten; und Heute, da wir einmal unter Dach waren, fiel e$ dem franzöfifchen
Himmel nidt im Traume ein, unjern Schlaf durd jeine night mehr ungewöhn:
ide Reagnerei {tören zu wollen.
U
12, Anguft.
Um Morgen wartete id mit Nengftlichkeit auf die Signale zum Aufbruch,
Meine Füße waren noch ganz fteif und fhmerzten mich derart, daß iq
nur mübhfam von Strohfacke, den mir zu Zweien ofkfupirt Hatten, auffam.
Eine tüchtige Wajhung und tüctiges Einreiben der Füße, fomwie ein tüchtiges
Srühftüc machten mich fo weit flott, daß ih heute wieder einen Marich is:
firen fonnte,
Die Hausfrau, eine gutmüthige Seele, erbot fi freiwillig, etwaige NRepa-
raturen an Kleidern 20. zu übernehmen, au beim Ybmarih un mit Hleifd
und felbftbereitetem SchHnap3 zu verlorgen.
„Sa, Frau, wir find aber doch eigentlich nodh Feinde hier und werden erft
in Zukunft wieder Freunde werden.“
‚ „Thut nichts, wir waren fon einmal deutidh, fprechen noch Deutfh und
gehören daher auch nicht zu den Franzofen, die meinen Kindern mit Gewalt
eintreiben wollen, die Sprache zu verlernen, die ihre Mutter fpriht.“
Die leste Bemerkung Hatte ein Büchlein, blau eingebunden, hervorgerufen,
welches während der Bemerkung von dem Sefinfe, auf dem e8 bis jetzt ftill
und harmlos gelegen, in die entferntefte Ecke flog, durch welche Luftreife €8
feiner völligen Auflöfung entgegenging.
Der Titel des Büchleins8 war, wie e8 fhien, fhon fänger nicht mehr
vorhanden, das Ganze Hildete eine franzöfilhe @Orammatik mit Lefejtücken.
3 freute mich wahrligh, Hier auf einem Bauerndorf, das allerdings weber
durch die Kultur der Welt belectt war, noch die Seqnungen des „Herzens der