Full text: Mein Kriegs-Tagebuch vom 29. Juli bis 1. September 1870

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meiner KriegSpfeife zu entlocen, welch” fetteres Kunftftüc mir übrigens felten 
oder gar nicht gelang. 
3m Dorf war noch Alles ruhig und till, einfam die Straßen und Wege, 
feine Icbendige Seele, nicht einmal ein hinausgefverrter Hund trübte die (And: 
‘ie Stille. 
Id nahm meine Karten zur Hand. Noch L Tagmärjche an die fran- 
zöfijhe Srenze und hier noch warten, — wie wollte id mir Dies zufammen- 
veimen. Sind wir noch uicht ftart genug, — oder — nein das wäre doch 
3.0.0... — WU man uns nicht vergönnen, mit in erfter Yinte zu jtehen. 
Dieler Gedanke Hingt Heute wohl ganz abhurd, aber damals hatte cr Doch -— 
ich will wenig fagen — einen Schein von Berechtigung ; denn die Ctjenbahn: 
yäüge dirigirten immer no) Truppen über unfere Kantounements hinaus, —- 
*urz und gut, id) brachte mir den Sedanfen monentan nicht aus dem Sim. 
Shüclidhermeife wirkte der inzwijchen aufgetragene Naffee düämpfend und 
nieder Hlagend auf mein ftürmifcdh erregtes ®emlüth und wie die Poefie die 
Wellen des Lebens zu cbnen im Stande Yt und verjöhnend auf die eijter 
einmwirft, 1o verband fih hier Kaffee, Hausherr nebft Gemahlin und Tochter, 
um meine unruhigen Gedanken wieder in ein ruhiges Fahrwvajler zu geleiten. 
Die Wirthihaftshalen füllten ich bald wieder, weshalb ich wieder allein 
meinem Schidjal überlaffen blieb. Aus purer Yangeweile pußte ich an meinem 
jungfräulichen Revolver und mwmäre vielleicht wieder darüber eingefhlafen, hätte 
man mir nicht glücklicher Weije Die neuefte Zeitung gebracht. 
AMijo bei Saarbrücen jhHon kosgegangen! Hın! Und bei uns noch nicht. 
Zonderbar, daß man nicht den edlen Turifo zuerjt Cosgehet Hat, um die 
ZStirape nach Berlin Hır die grande armee der grrr..rande nation zu fänbern. 
Doch darüber zerbrach ich mir meinen Kopf nicht lange; daß wir nicht 
den Kürzeren zogen, das ftand fo feft in mir und in Allen, daß e8 „hHeroifcher 
Wahnfinn“ gewejen wäre, uns von dem Segentheile überzeugen zu wollen. 
Nachmittags, als ih eben angefangen Hatte, meine Siejfta zu beenden, 
und noch Halb im Reich der [Hwarz:roth-goldenen Träume weilte, wurde der 
KReft meiner Phantafien auf und in denen ih mid gewiegt, fühnell in eitel 
Dunit zerftäubt — e8 Ihlug Sencralmar[ch. 
Sekt galt’8S zu vaden, fih zu bverprobviantiren, rührend Abichieb zu 
nehmen u, 1. 1. 
Hinaus, hinaus in Schlacdhtgetümmel, 
Abe, mein Siedbohen, id) muß fort, 
mar aber heut noch nicht ganz am Platz, deun wir marjchirten nur bis Wals- 
gen, allıyo mir uns auf einem gemefenen Öetreide-, jekt Stonpelfelde häuslich 
niederkiepen. 
AUS e8 dunfkfelte, mußten 2 Kompaguten, dabei auch ich, nod) auf Vor: 
bojten, die erften, die ich bezog. Der Meiz der Neuheit Fämpite aber einen 
harten Stranß mit der Impertinenz der Nüälte, und da ich auf der Feldiwache 
olieb, jo war diefer Vorpoftendienjt der Cinzige im Kriege, dem ich Feine Poelie 
abzunöthigen im Stande war, Nebrigens war Diele ganze VBorpojtenttellung 
nur ein Werk der übergroßen Borficht, denn wir maren noch ein jhönes Stück 
von der Öirenmze und hatten noch Yandan vor uns. 
3. Maugauft, 
Die Nacht verlief ganz ruhig; doch gegen Morgen fnallten auf ein Mal 
in paar Schüffe. ©, ihr unglückfjeligen Jäger aus Cdenfoben, mwmarunı mußtet 
denn ihr gerade Heute jagen. Bis wir Gemwikßbheit hatten über das Wer? und
	        
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