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Herr ZBlanuk-Kanzach: Ich möchte bitten, diesen Antrag hier zur
Abstimmung zu bringen. Ich halte das für praktischer, als es morgen
durch den Ausschuß zu tun.
Herr Vorsitzender nan den Wyngaert: Das ist nicht zulässig,
die Generalversammlung kann keine Verpflichtungen hier beschließen, das
muß durch den Ausschuß gehen. Aus diesem Grunde habe ich meinen
Vorschlag gemacht.
Herr Blank-Kanzach: Dann muß ich mich fügen, dann müssen
wir morgen im Ausschuß darüber beraten. Aber ich richte das dringende
Ersuchen an Sie und die Zweigverbände, morgen durch Ihre Ausschuß—
mitglieder dafür einzutreten, daß die leidigen Differenzen, wie sie sich
heute gezeigt haben, durch Bewilligung von einigen tausend Mark aus
dem Verbandsvermögen beseitigt werden. Wenn diese Unternehmungen
auch keinen Erfolg versprechen, so ist die Sache doch gründlicher Unter—
suchung und Erwägung wert, und ich meine, das Geld ist nicht ange—
sammelt, um es auf Zins und Zinseszinsen zu legen, sondern angesammelt
worden, um den Zwecken unserer Müllerei zu dienen und die Schäden,
die sich im Laufe der Jahre herausgebildet haben, zu beseitigen. Deshalb
bitte ich Sie, auf Ihre Berufsgenossen, die Ausschußmitglieder sind, ein—
zuwirken, daß wir morgen im Ausschuß zu einem Resultat kommen.
Herr Wölfel-Thurnau: Meine sehr geehrten Herren! Es ist
heute hier von vielem gesprochen worden, von dem Syndikat und von
allem möglichen anderen. Ich bin ja dafür, daß wir unter der Hand so
und so viel arbeiten, was uns ziemt und für uns dienlich ist; aber wenn
wir bedenken, daß alles, was wir vermahlen, von der Landwirtschaft erst
erzeugt wird, und wenn wir bedenken, daß Landwirtschaft und Müllerei
Hand in Hand gehen müssen, und daß das eine Interesse so groß ist wie
das andere, so wird es das Beste sein, wenn wir darauf hinwirken, daß
eine richtige Umsatzsteuer kommt. (Sehr richtig!l) Das wird das Richtige
sein und wir wollen uns an die Landwirtschaft anschließen und die Land—
wirtschaft wird uns behilflich sein. Wenn Sie betrachten, wieviel die
Landwirtschaft schon erreicht hat, so werden wir, wenn wir die Landwirt—
schaft unterstützen und die Landwirtschaft unterstützt uns, zu einer gerechten
Umsatzsteuer kommen. (Bravo!)
Herr Dr. Hellnich-Leipzig: Meine sehr verehrten Herren! Die
Herren, welche für die Verkaufsvereinigungen plaidiert haben, unter
anderem Herr Festner und Herr Hantel, haben gesagt, um die Sache
durchzuführen, dazu gehörten große Mittel und die müßten beschafft werden.
Wir haben auch gehört, in welcher Weise von diesem oder jenem die
Beschaffung der Mittel vorgeschlagen ist. Es ist wiederholt gesagt worden:
Seid einig, einig, einig! Ja, m. H., das ist sehr schön, aber es dars
nicht als Voraussetzung dessen angenommen werden, was wir erreichen
wollen, sondern es muß nach meiner Ansicht das Ergebnis derjenigen
Maßnahmen sein, die vorgeschlagen werden, und diese Maßnahmen müssen,
wenn sie richtig sind, dann zur Einigkeit führen.
Herr Festner hat gemeint, der Ausschuß sei nicht in der Lage,
einen klaren Weg vorzuschreiben, der einzuschlagen sei. Nun, m. H.,
wenn uns jemand als Führer einer solchen Bewegung entgegentritt und
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