Volltext: Nürnberg im Mittelalter (3. Band)

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das Hospital, 3 Gld. für den Friedhof und 4 Gld. für die 
Armen in Jerusalem. 
1389 April 19 Am Tage nach dem Pessachfeste [5149]: R. Isak, Sohn R. 
Mardochais, 3 Gld. für das Hospital, 
Gott möge mit der Seele Abrahams, Isaks, Jakobs, Saras, 
Rebekkas, Rahels und Leas gedenken der Märtyrer, welche in 
Prag‘ erschlagen und verbrannt wurden, weil sie für die Heiligung 
des einzigen Gottes ihr Leben hingegeben haben. Dieses Verdienstes 
wegen uU. S. W. 
Gott möge gedenken der Seele unseres Lehrers, des *Rabbiners 
R. Menachem?®, des Sohnes R. Aschers, welcher wegen der Heiligung 
des einzigen Gottes getötet und verbrannt wurde. 
1389 Juli 29 6. Ab 5149: Frau Meitin, Tochter R. Eliakims halevi, 2 ® [p. 207 
für das Hospital.* 
1389 März ı2 Freitag, 14. Adar II 5149: R. Samuel, Sohn des Märtyrers R. 
Gerschom halevi, ı Gld. für den Friedhof und ı Gld. für 
das Hospital. 
1 Als Datum dieser Verfolgung ist p. 210 der Vorl., wo diese beiden 
Seelengebete für Prag und seinen Rabbiner wiederholt werden, in einer Über- 
schrift von jüngerer Hand der letzte Tag des Pessachfestes 5150 angegeben 
noB bw nanN ar ab ;p min Nınaa mb mp). Das Jahr ist falsch, wie sich 
dies auch aus der Stellung der ersten Niederschrift ergiebt; denn nicht 5150, 
sondern 5149 (18. April 1389) fiel der von einem katholischen Priester, 
welcher die Entweihung seiner Monstranz durch die Juden erlogen hatte, 
aufgehetzte Pöbel über die Prager Juden her, demolierte ihre Häuser, äscherte 
‚hre Synagogen und Lehrhäuser ein und ermordete viele Hunderte, die sich 
ler Annahme der Taufe geweigert hatten, während viele, unter ihnen der 
greise Rabbiner R. Menachem b. Ascher, sich selbst entleibten. Diese Gräuel- 
scenen sind anschaulich geschildert in der Selicha mxbnm 55 RN von Abigedar 
Kara und darnach von Joseph hacohen, Emek habacha, Übersetzung Wieners 
55 und Note 211; David Gans, ‘Zemach David ed, Prag 1,59. Über andere 
Quellen und Literatur s. Stobbe, a. a. O. 287, und Tomek in den Sitzungs- 
perichten d. kgl. böhm. Gesellsch. d. W. Jg. 1877 (Prag 1878), 11-20. * Sein 
Knabe Ascher ist im Ijar 5139 in Nürnberg gestorben: 5. 194. Vielleicht hat 
ler Vater seinen Sohn einer dortigen Schule oder dem Unterrichte seines 
Nürnberger Amisbruders anvertraut, was um so eher anzunehmen ist, wenn 
sich die Identität Rabbi Menachems mit dem Rahbiner von Rothenburg a. d. 
T., Meister Mendel von Pappenheim (5. 26 Anm. 2), der 1385 nach Zürich 
und möglichenfalls von dort nach Prag auswanderte, noch feststellen lässt. 
} Dieser Nekrolog ist mit dem vorhergehenden durch eine grosse Klammer 
verbunden. * Der Eintrag ist zum Beginn von p. 207 der Vorlage wiederholt, 
voraus der Anschluss ersichtlich ist.
	        
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