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aber folchs nicht befchehen, ift die vrfach, das Clement Volck-
heimer, fo der obrigft im handel, etlich tag verreift gewefen,
derwegen ich mit ime nicht kunnen abrechnen, fo ift auch eben
das obgemelte vngluck furgefallen, derwegen ich folchs nicht
hab kunnen ververtigen, folts aber mit furderlichften vnd erf(ten
empfangen. Solchs hab ich euch vf ditzmal nicht kunnen ver-
halten, Hiemit wunfch ich euch allen, wafs euch lieb vnd gut
ift, vnd Gott dem Almechtigen in feinen {fchutz vnd {chirm
beuolhen, Vnd wil mich euch als ein gehorfamer fone gantz
vnterthenig gehorfamlich haben beuolhen. Wolt von meintwegn
der f. Kreffin, h. Endres Imhoff, der f. mutter, den ge-
{chwiftrigten fampt dem gantzen haufgefindt fampt andern herrn
vnd guten freunden vil grufs vnd alles liebs vnd guts anzeigen,
Datum in eil in Bononia den 28. tag Aprilis im 60.
E. G. S. AZ.
Chriftoff Krels.
50.
Schuldig gehorfame lieb vnd trew neben wunfchung alles
liebs vnd guts zuuor. Lieber h. vatter, eur nechftvergangen
fchreiben, an mich gethan, ilt mir vf den 1. tag May wol zu-
kummen, daraus ich, Gott lob, eur aller gefuntheit vnd wolfart
verftanden, welchs ich zum hochften erfreut, defgleichen wilt
mich aus den genaden des Almechtigen Gottis auch noch in
zimlichem wefen, der zuuerlicht, er werde vns nach vnferm gebet
nach feinem vetterlichen gottlichen willen zu beden theiln ferner
vnd langwirig erhalten, Amen, So’hab ich, lieber h. vatter,
aus eurem fchreiben vernummen, das ihr nach langer wnter-
handlung des Jochims halber mit dem herrn von Schwendi‘}
ime entlich cin herrn gefunden (dieweil ihne der gedachte herr
von Schwendi nicht wollen noch kunnen annemen, dieweil ehr
‘) Lazarus Freiherr von Schwendi, der nachmalige oberste Feld-
hauptmann und Rat Kaiser Maximilians IL., stund damals in Diensten des
Königs Philipp von Spanien in den Niederlanden und hatte in dem Kriege
gegen Frankreich unter dem Oberbefehl des IIerzogs Emanuel Philibert von
Savoyen mit dem Regimente deutscher Knechte, das er befehligte, rühm-
lichen Anteil an den Kämpfen bei St. Quinetin und Grävelingen genommen.
Der Krieg war 1559 mit dem Frieden von Chateau Cambresis zu Ende
gegangen und ITerr von Schwendi konnte somit seine Truppe entlassen.
Vgl. v. Janko, Lazarus Freiherr von Schwendi etc. Wien, 1871. S. 26 ff.