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iren alten (tandt vnd wefen in die (tat eingefurt vnd gebracht
neben vilen zufagungen, fie hinfortan als fcolarn bei ihren ade-
lichen freiheiten zuerhalten, ift auch alsbaldt difer aus den
fchergen, fo des tumults ein anfenger gewefen, entleibt vnd
gericht worden, auch die andern der jufticia nach geftrafft, Ift
alfo folches, daf ein fchwerer handel gewefen, verrichtet vnd
zufriden geftelt worden!). Gott der Almechtig verleihe genediglich,
dafs es hinfortan ruiger vnd fridlicher zugehe, Amen. Ich bin
gentzlich willens gewefen, euch vf ditzmal meines aufgebens ein
rechnung zuzufchicken, wie ich euch vormals zugefchriben. Dafs
1) Die ausführliche Berichterstattung des Christoph Krefs über diese
Vorkommnisse ist um so wertvoller, als andere Quellen entweder ganz im
Stiche lassen oder die Sache in ganz anderem Lichte darstellen. In den
Annalen der deutschen Nation geschieht des Ereignisses gar keine Erwähnung;
auch in den vom Mitherausgeber Dr. C. Malagola der Praefatio beigefügten
Memorabilia ist desselben nicht gedacht. Anderen italienischen Schriftstellern
scheint die eigentliche Veranlassung der Erregung unter der Studentenschaft
unbekannt geblieben zu sein. Salvatore Muzzi in seinen Annali della citä
di Bologna, Tomo VI, Bologna 1844, S. 537, auf dessen Darstellung mich
Herr Professor Luschin von Ebengreuth in Graz aufmerksam zu machen
die Güte hatte, gibt an, dafs der Streit zwischen den Studenten und den
Sbirren über eine vom Polizeihauptmann angeordnete Verhaftung eines
Studenten entbrannt sei, während Krefs ausdrücklich hervorhebt, dafs die
Schergen aus Mutwillen ohne Befehl der Obrigkeit dem deutschen Studenten
v. Heim des Nachts ins Haus gefallen seien und ihn ausgeplündert hätten,
und den Angriff der Studenten auf die Wache als Folge der Weigerung,
jene Übelthäter zu bestrafen, hinstellt. Das Verhalten der Studenten wird
sehr verschieden zu beurteilen sein, jenachdem man die eine oder die
andere Darstellung für richtig hält. Es läfst sich aber nicht verkennen,
dafs die Schilderung des Zeitgenossen Krefs, der die Sache mit erlebt
hat, auch mehr Wahrscheinlichkeit für sich hat. Ferner weifs Salvatore
Muzzi nichts davon, dafs den Studenten, als sie zum zweiten Male die Be-
strafung der schuldigen Schergen mit Ungestüm forderten, mit Entziehung
ihrer Privilegien gedroht worden war, und doch scheint gerade diese Drohung
die Erregung aufs Äufserste gesteigert und den Entschlufs bei der Studenten-
schaft zur Reife gebracht zu haben, Bologna zu verlassen und die Universität
nach Ferrara zu verlegen. Auch wird man die Verwunderung des Salvatore
Muzzi darüber, dafs nicht derjenige Scherge, der den Studenten getödtet hatte,
hingerichtet wurde, sondern ein anderer, der einen Scolaren mit einem Stein-
wurf verwundet hatte, und seine Klage über die Willkür jener Zeit nicht
teilen, wenn man aus dem Bericht des Krefs erfährt, dafs auch derjenige,
der mit dem Stein geworfen worden war, ein Niederländer, auf den Tod ver-
wundet worden war und dafs derjenige, der gerichtet worden ist, des Tumults
ein Anfänger war. Das ganze Vorkommnis aber erregt unser Interesse um
deswillen, weil dieser geplante Auszug nach Ferrara der Vorläufer jenes
thatsächlich zur Ausführung gebrachten Auszugs der deutschen Nation in
Bologna nach Padua war, der 1562 infolge eines ähnlichen Konflikts mit
den Schergen ins Werk gesetzt wurde und die Deutschen jahrelang von Bologna
ferne hielt; erst im Jahre 1573 kehrte die Nation nach Bologna zurück, nach-
dem ihre Privilegien neu bestätigt und auf das Ausgiebigste bekräftigt waren.
Vgl. Acta nat. S. XXXIV.