Volltext: Versuch einer grammatischen Darstellung der Sprache des Hans Sachs (1. Theil)

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Interjection der Frage; cf. Schm. I 1019 Aa”); endlich ist n, gleich- 
sam als Bindemittel, eingeschoben in zun euch (II 3117; ef. Weinh. 
B. Gr. 8. 168 ex., z. B. bei-n-Üns). 
Ferner n = m 
durch Angleichung in sander (sammt, zusammen, I 42, 43, II 7, 21, 
26, 29, 62 u. 5, im Reime; II 78 allsand:; wie nach Ausfall des 
% in sament der Abstand von m zu t durch p, b, so konnte er 
auch durch homorgane Assimilation beseitigt werden; nıhd. zuweilen 
sant). Dass in ranft: sanft (II 5, 26, 72) das % nicht zu m wurde 
Cauch mhd. ranft, sanft neben samft, doch ahd. ramft, samft), 
zeugt für die labio-dentale, nicht labio-labiale, Aussprache des ff — 
In schönpart (II 4 = schömbart von schöme. Maske) liegt ein Bei- 
spiel von sogen. Volksetymologie vor. 
Gerne steht im bayr. Dial. n für m im Auslaut (Weinh. B. 
Gr. 8. 169 b): pysen (— bisem, I 25 AB), boden (II 42, 135), 
besen (II 51), busen (II 19, 120; auch mhd. neben buosem, Luther 
bosem), eyden (aidn =— eidem, II 68, 69, 70; ahd. eidam); in thu- 
ren, thurn (II 51, 57:) ist die mhd. Form noch erhalten. [Über 
n = m im Dativ. Sing. m., einer Undeutlichkeit in der mundart- 
lichen Aussprache folgend, vd. bei der Flexion.] — un für nhd. 1 steht 
in künstner (115, mhd. kunster; es setzt ein Verb. künstenen vor- 
aus, wie das nhd. Wort ein künsteln, zu Anfang des 16. Jahrh, 
kunstelieren; c£. Bildner, Harfner, Schuldner u. ä. — trügner, lüg- 
ner dagegen kommen von lügene st£, und trügene stf.). 
8, 44. Der palatale’ Nasal ng (vor den Kehllauten nur n geschrie- 
ben, etwa mit y zu bezeichnen) tritt, entgegen unsrem Brauche, auf 
in pfenning (11 18, 24, 25, pfennig II 15 : wenig; mhd. pfennine 
aus pfendinc) und in genung (II 12:, 116:, 118, 134 A, genunck 
131:, IL 32, 114, genungk 127:; sonst genug, wie I 16, 32, 44 etc. — 
mhd. genuoc); doch scheint hier — nach dem Reim, der Bezeich- 
nung %ck und nach der Stellung zu g zu urtheilen — dieses ng von 
Haus aus nicht als einfacher Nasal y, sondern mit nachklingendem, 
vielleicht bald — wie das b in mb — verklingendem, Verschluss- 
laut (g, k) gesprochen worden, also 7 nicht für, sondern vor g (zu- 
sammen ngg) hörbar gewesen zu sein; und so gewiss auch in andren 
Fällen (ef. künie von kuning; und wozu auch im Auslaut -inc, also 
Tenuis, setzen, wo im Inlaut nicht einmal Media gelten sollte? — 
Anders war der Vorgang bei -ing = -igen; hier wurde % durch g
	        
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