Volltext: Nürnbergs Bedeutung für die politische und kulturgeschichtliche Entwickelung Deutschlands im 14. und 15. Jahrhundert

recht geladen werden, sondern nur vor dem Kaiserlichen Schult— 
heiß zu Recht stehen. Außerdem wurde festgesetzt, daß kein Nuͤrn— 
berger während der Dauer des Koͤniglichen Hoflagers daselbst 
von seinen Sachen Zoll geben und daß er auch in gewissen an— 
deren Städten und auf gewissen Handelsstraßen zollfrei sein solle, 
endlich daß die Nuͤrnberger Muͤnze auch anderwärts besonders 
auf den Messen zu Donauwörth und Nördlingen gang und 
gäbe sei. Dieses Privilegium, welches von den folgenden 
Kaisern stets bestätigt und erweitert worden ist, enthält somit 
den Keim einerseits der sich immer weiter ausdehnenden 
Handelsfreiheiten und Handelsverbindungen der Stadt, anderseits 
ihrer politischen Selbstständigkeit, durch welche sie befähigt wurde, 
in den Angelegenheiten des deutschen Reiches eine gewichtige 
Stimme zu fuͤhren. Die Stadt schwang sich auch bald zu einem 
solchen Ansehen empor, daß die bayerschen Herzoge, als sie nach 
dem Tode des letzten Hohenstaufen, des ungluͤcklichen Conradin, 
mit der Erbschaft desselben auch Nuͤrnberg an sich zu nehmen 
gedachten, es gleichwohl nicht wagten, diese Absicht zur Aus— 
fuͤhrung zu bringen. Auch betrachtete Rudolf von Habsburg, 
welcher die Bedeutung des Bürgerthums und der Reichsstädte 
zur Unterstützung der reichsoberherrlichen Macht den immer mäch— 
tiger gewordenen Fürsten gegenüber sehr wohl erkannte, Nürn— 
berg sofort als freie Reichsstadt und belehnte noch auf der 
Königskrönung zu Aachen seinen treuen Freund, den Burggrafen 
Friedrich von Hohenzollern mit dem erblichen Burggrafenthum 
daselbst. 
Nach diesem kurzen Abriß der früheren Geschichte Nürn— 
bergs soll nunmehr seine immer mehr hervortretende Bedeutung 
in der politischen und kulturgeschichtlichen Entwickelung Deutsch— 
lands im 14. und 15. Jahrhundert in der Weise dargelegt 
werden, daß 
1) das Verhältniß der Stadt zu den Kaisern und der Ge— 
sammtheit des Reichs,
	        
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