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C. Arbeitsbedingungen.
I. Arbeitszeit,
Heimarbeit wie diejenige, von welcher hier gehandelt wird, bezeichnet
man gewöhnlich als Nebenberuf, mährend man im Gegenfaß dazu Die
Hausarbeit der Frauen den Hauptberuf nennt. E38 wäre falfjh, im An-
ichluffe an diefe Bezeichnungen, wie e& mandhe Fabrifanten gerne ihun, zu
jagen, daß die Hausarbeit die Hauptbefchäftigung der Frauen fei, während
die induftrielle Arbeit nur eine Nebenbefchäftigung bilde. In den meiften
Fällen ijt das Verhältnis ein umgekehrtes! Die Hausarbeit
ijt natürlidH von verfchiedenem Umfange, je nachdem die Familie größer
oder Heiner ift; in einzelnen Fällen wird fie durch das Vermieten von
Bimmern oder Schlafitelen vermehrt. Aber fajß in allen Fällen
nimmt die Hausarbeit nur den kFleineren Teil der Zeit in
AUnfpruch. Das ift ja auch Keicht begreiflig; denn die Wohnungen be-
itehen meift nur aus einem Zimmer und einer Kammer, oder aus zwei
Bimmern, fo daß nicht viel Hausarbeit vorhanden ift. Das Pußen der
Wohnung und das MWafchen der Wüjche nimmt bei vielen einen Tag In der
Woche in Anfpruch; das erftere wird Häufig am CSonntagvormittag vor-
genommen. Leider aber wird oft die geringe vorhandene Hausarbeit recht
unordentlidh vorgenommen, und ift gerade die Heimarbeit die Urfadhe
zur Vernadhläffigung der Hausarbeit, Da das Zinnmalen nach
der Anfhauung der Arbeiterinnen Geld einbringe, die Häusliche Arbeit aber
nicht, fo wird Diefe der erfteren hHintangefeßt, Wie weit darin gegangen
vird. mögen zwei Beifpiele zeigen:
1. Cine Zinnmalerin, deren Familie aus fieben Köpfen (Mann, Frau,
fünf Kindern) Bbefteht, wäfdht und flict Fein einziges Wäfchejtück felbft,
fondern giebt dieje Arbeiten aus dem Haufe, da nach ihrer ANusfage das
Binnmalen in der nämlihen Zeit, als diefe Arbeiten in Unfpruch nehmen
mürben, mehr Geld einbringe, als fie an andere Leute für Walchen und
Xliden bezahlen müfle.
2. Eine andere Zinnmalerin verrichtet außer dem Kochen, da3 nad ihrer
Ausfage täglidh etwa eine halbe Stunde in Anfpruch nehme, überhaupt
feine tägliche Häusliche Arbeit. Das Betten beforgt der Mann, während
das Spülen des Gefchirr8, das Warten der Meinen Kinder, andere Haus-
arbeiten und Gänge für das Hauswefen ihr elfjähriger Junge beforgt. Sie
je(bjt fißt vom frühen Morgen bis in die Nacht am Tijche und malt
Kleifoldaten.