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Erfteg Kapitel.
toren der Theologie zu Freiren, 1697 da8 Comitiv
für den Prokanzler; u. f. w.
Aber nit allein den WiffenfHaften opferte die fireb-
fame Stadt, audy dem Schönen Huldigte fie und denen,
die e8 fchufen. Unmittelbar in die Zeit der Neformation
fällt die Höcfte Zeit der Nürnberger, und damit wohl der
Deutfhen Kunftblüthe. Albrecht Dürer und fein Lehr:
meifter M. WohHlgemuth, der Erzgießer Peter Bifdher
und feine Söhne, Labenmwolf, der Bildhauer Adam
Krafft, der Bildfhniger Veit Stoß, der Goldfchmich
Wenzel Jamniger — faft Alle waren Zeitz und Kunft:
genoffen und wol felten mögen in ber alten Zeit in einer
Stadt, die weder den Glanz eines fürftliden, noch eines
geiftligen Hofes befaß, und alfo auch der mächtigen
pefuniären Hilfsmittel entbehrte, durdy welche der Genius
der Künftler zu freiem und Heiterem Schaffen ermuntert
wird, fo viele Herrlide Männer vereinigt gelebt haben.
Darum famen auch Funftfinnige Fürften, wie Maximilian L.,
fo gerne nad Nürnberg, und darum eben Überzog der
goldene Hauch der Kunft Nürnberg und Das, was damals
in ihm DGervorgebracht wurde, mit feinem verebelnden
Schimmer. Und darum fand in Nürnberg die Kunft fo
begeifterte Freunde, wie Dürer in Wilibald Birkheimer,
Freunde, welde mehr boten als Geld, ein für den Künftz
(er warm, für die Kunft begeiftert fAlagendes Herz.
Auch eine Meifterfängerzunft blühte in Nürnberg; fie
hielt ihre Sigungen in der Katharinenkirdhe, In welcher
jeßt die permanente Ausftellung der Bauhütte, eines inz
duftriellen Vereins, ftattfindet. Hier waren die Fahnen
und Chrenzeidhen der Zunft, bier der Meifterftuhl, mo die