Volltext: Ausgewählte Fastnachtspiele des Hans Sachs (2. Band)

Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke. II. 23 
Wiewohl ich dir verschweigen thu' 
Meiner Frau geheime Tücke. 
Was meinst du wohl, wie mich das drücke 
Und wie mich das im stillen plage? 
Das weiß ich schon seit manchem Tage, 
Daß du der Narr im Haus mußt sein. 
Doch tröste dich, bist's nicht allein. 
Ich wüßte viele dir zu nennen 
Mit Namen, die du wohl wirst kennen, 
Die auch vor ihrer Frau verzagen 
Und keinen Schweineschinken wagen 
Im deutschen Hof zu holen sich.) 
Der UNachbar: 
Die Frau: 
Das scheint 'ner Sau selbst lächerlich! 
Ist dir der Schinken auch zu schwer? 
Du bist der gleiche Narr wie er, 
Weil dich dein Weib aus deinem Haus 
Nun jagt mit einem Stock heraus. 
Mich dünkt, du sei'st der größte Narre, 
Den es wohl giebt in der ganzen Pfarre, 
Und du willst mich nun auch verieren??) 
Der Gesell: 
So laßt auch Euch denn fein barbieren 
Und mehr Euch von dem Hahn hier krähn. 
Jetzt wißt Ihr, wie uns ist geschehn. 
Auf der Troimmel pfiff ihr Mund — 
Kein Stückchen nähm' von uns ein Hund —., 
Jedoch wir haben des gelacht. 
Wie fein hat er's zurecht gemacht! 
Bist wohl ein Kamerad meines Manns 
Und dünkest dich ein großer Hans?9) 
Die Frau: 
1) Anspielung auf das unten S. 37 ff. gebrachte Fastnachtspiel. — 
2) Quälen. — 3) Ein großer Herr. 
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