Metadata: Die Reception des Humanismus in Nürnberg

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her: Koberger und Creussner, und zwar unabhängig von 
einander, so dass sich jeder eine Handschrift des Werkes 
verschafft haben muss.!) Das ist die ganze direkte Wirkung, 
die sich beobachten lässt. Dass der dritte Nürnberger 
Buchdrucker, Sensenschmidt, am 2. Dezember 1472 seinen 
Druck der Eybschen ‘Margarita poetica’, des grossen Re- 
pertoriums des gelehrten Humanismus, vollendete, ist 
schwerlich auf Nürnberger Initiative zurückzuführen; es 
handelt sich vielmehr offenbar”) um einen Auftrag des 
Autors, dem für die Herstellung der ersten Ausgabe seines 
Werkes die Nachbarstadt Nürnberg am bequemsten lag. 
Es ist im Gegenteil bezeichnend, dass bei der Fülle der 
Nachdrucke, die die ‘Margarita poetica’ erlebte, Nürnberg 
durchaus unbeteiligt ist. 
Indirekt aber ist jener Eybsche Vorstoss doch wohl 
nicht ohne prinzipielle Wichtigkeit: er hebt die Bedeutung 
der modern gebildeten Juristen, er öffnet in der festen 
Mauer der patrizischen Vorurteile eine kleine Pforte, durch 
die mit dem zunächst geduldeten popularisierten Civilrecht 
der neuen Richtung auch der Humanismus hineinschlüpfen 
kann. Inzwischen hatte auch die Reihe der gelehrten 
Juristen im Dienste der Stadt zugenommen. Seit 1461 
wird Dr. Johannes Zenner, angeblich sogar ein Nürnberger 
von Geburt®), als Konsulent erwähnt; haben wir auch kein 
direktes Zeugnis dafür, dass er dem Humanismus zuneigte, 
so mag man immerhin anführen, dass er in einem seiner 
Gutachten den Gregor Heimburg als ‘doctor illuminati//imus 
ac facundi/fimus’ erwähnt.*) Seit 1467 erscheint Dr. Joh. 
1) Vgl. meine Feststellung der Textverhältnisse: Eyb, Deutsche 
Schriften 1, p. XXI. 
2) Vgl. Herrmann, Eyb S. 209. 
3) Will 4, S. 346. 
4) Joachimsohn, Heimburg S. 116. Z. erwähnt von Hermann 
Schedel: Briefwechsel S. 192 f.; doch handelt es sich hier nur um eine 
politische Angelegenheit.
	        
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