Volltext: Die Reception des Humanismus in Nürnberg

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infit, tanti videlicet vt virt perfonam fingulari numero alloqui 
cöntenderim. Verum enimuero nichil loci huius timoris effe 
confido, -quippe cum eum /cias effe a veteribus morem hactenus 
quam eleganter /citeque obferuatum, vt nemo /apiens aut /ciencie 
(tudiofus, cui per litteras /ermo exiftat, quemquam . .. plurali 
numerö appellat. Ea propter veniam temeritati mee abs te 
datum iri eciam atque eciam peto.” So schreibt im Jahre 
1463 der Studiosus Theobald Seideneer an den Augsburger 
Stadtschreiber Valentin Eber.*) Ganz die gleiche Tendenz 
und die gleiche Praxis finden wir zunächst in der Brief- 
stellerei Hermann Schedels. Er giebt allen hohen Geist- 
lichen das ihnen zukommende ‘vos’, mit Ausnahme des 
Domherrn Wilhelm von Reichenau, der ihm durch den 
Humanismus allzunahe. verbunden ist; aber er duzt den 
Augsburger Bürgermeister Gossembrot wie den Stadtschreiber 
Eber, er duzt seinen alten Lehrer Heinrich Lur, den ehe- 
maligen Vicekanzler der Leipziger Universität; tu nennt er 
seinen Verwandten Hartmann Schedel auch, nachdem dieser 
das Magisterium erworben hat, obwohl er hier glaubt, sich 
besonders entschuldigen zu müssen: “ne dedigneris velim, 
quod fingulariter [im te allocutus (eribendo’.?) Der erste Brief, 
den er dann 1467 im Juli von Nürnberg aus an den Augs- 
burger Stadtschreiber richtet, redet den Adressaten ebenfalls 
noch mit ‘tw’ an; aber vom nächsten Brief an, der einen 
Monat später geschrieben ist, wird das anders: von nun an 
werden mit Ausnahme des jungen Verwandten Johannes 
Schedel sämtliche Briefempfänger mit ‘vos’ angeredet — 
nicht nur die neuen Bekannten, sondern auch die alten. 
Gleich der erste ist Valentin Eber, der Stadtschreiber: 
1) Abgedruckt WürtembergVjh. 1896, S. 282. Ebenso S. Gossembrot 
1459 an den Kardinal Peter v. Augsburg: Schedels Briefwechsel S. 42; 
hier wagt man sich mit dem ‘Du’ sogar an einen hohen Kirchenfürsten, 
weil dieser bekanntermassen humanistisch gesinnt war. 
2) Briefwechsel S. 71.
	        
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