Object: Festschrift zur Erinnerung an die Einweihung der Christus-Kirche in Steinbühl-Nürnberg am Sonntag den 23. September 1894

in der festen Hoffnung auf allseitise, ausdauernde Unterstützung, wo— 
zu wir nach den gemachten Erfahrungen berechtigt zu sein glaubten, 
follte das wichtige Werk, die Erbaͤuung einer größeren protestantischen 
Rirche in deni Gebiete Nürnberas seit den Tagen der Reformation. 
unternommen werden. 
Durch Privatvertrag hatte sich Herr Frisch mit dem Maurer— 
meister Herrn Heinrich Kühleißen, von hier zur gemeinsamen Ausführung 
Is Baues verbündet, der ihrer Tüchtigkeil für alle Seiten ein ehrendes 
Zeugnis ausstellt. 
Am 22. April 1891 wurde mit der Einplankuns des geräumigen 
Bauplatzes begonnen und am 27. desselhen Monats geschah der erste 
Spatenstich. Nim begann ein rühriges Schaffen und unausgesetztes Arbeiten 
von vielen hunderten fleißiger Hände, die nimmer ruhen sollten, bis 
der ganze Bau vollendet dastand. Anerkennend sei dabei gedacht aller 
am Baue beschäftigt gewesenen Arbeiter, bhesonders aber wollen wir 
erwähnen die umsichtigen Steinhauer— und Maurerpoliere Karl Hau— 
berecker von NMögeldorf, Adam Hagenauer von Nürnberg, Franz 
Michl von Virnberg, Friedr. Folles von Großhabersdorf und des 
Taglöhners Georg Elsinger von Hüttenbach, der als erster Arbeiter 
bein Baue erschien und ihn als letzter verließ. Die Fundationsarbeiten 
verursachten bei dem aufgeschwäniniten Cande viele Schwierigkeit und 
bedeutend mehr Kosten, als man vermiutete. Bis zu einer Tiefe von 
nahezu 7 Meter mußte hinuntergegraben werden, um auf festen, felsigen 
Grunmd zu gelangen. Mächtige Betonlager, die im Grundwasser bis 
zu 1,20 Meter unter der Bodenfläche ruhen, wurden bergestellt. Auf sie 
vwurde das Mauerwerk aufgesetzt. 
Der 14. Juni 1891, ein Sonntag, sollte ein Festtag für die 
ewangelischen Bewohner Steinbühls werden. Galt es doch an diesem 
Tage die Feier der Grundsteinleguns festlich zu begehen. Eine Aller— 
höchste Entschließung des ksl. Staatsnunisteriums für Kirchen- und 
Schulangelegenheiten hatte uns eröffnet, daß auf die Bitte des Gesamit— 
borstandes hin Se. kgl. Hoheit der Prinzregent allergnädisst geruht 
haben, das neuzuerbauende Gotteshaus mit dem Namen 
„Christuskirche“ 
zu bezeichnen. 
Umfangreiche Vorbereitungen zum weihevollen Akte waren ge— 
troffen. Mit einem rühmenswerten Entgegenkommen unterstützten 
uns hiebei der Verein der südlichen Vorstädte, welcher bereitwilligst 
auf eigene Kosten die Schmückung der Tafelfeldstraße mit Masten und 
Fahnen, Guirlanden und Sinnsprüchen, welch' letztere aus der heiligen 
Schrift ausgewählt waren, übernomnien hatte, der Steinbühler;, Turn— 
berein, der seine Mitglieder zur Aufrechthaͤltung der Ordnung uns zur 
Verfügung stellte, das Winderstein'sche Orchester, das den musikalischen 
Teil uneigennützig ausführte. Der Festplatz selbst war nach den An— 
zaben und unter der liebenswürdigen persönlichen Leitung des Kunst—⸗ 
schuldirektors Herrn Professor Hammer würdig geziert, wobei besonders 
Herr Kaufmaunn Johannes Luckmeyer mit seiner künstlerischen Fertig—
	        
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