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ihre Namen im himmel geschrieben sind, aufgemuntert hat, Zeugnis
hon ihm, der die Mühseligen und Beladenen so gern erquickt und den
Zeinen tröstend zugerufen hat: In der Welt habt ihr Angst, aber
seid getrost, ich habe die Welt überwunden. Seugnis wirst Du geben
im Sinne des Apostels, der aus der Gefangenschaft heraus schrieb:
Freuet euch in dem Herrn allerwege, und abermal sage ich: Freuet
zuch! Moögest Du so vielen ein Führer werden zu den grünen Auen
und zu den frischen Quell, davon es mit Recht heißt: „Hier wird
ein Ceben mitgeteilt, das unaufhörlich ist und nie vorübereilt“. Das
wird Dir um so besser gelingen, je mehr Du in Dir selbst den Geist
der Freude nährst, so daß Du nicht unmutig und verdrossen, sondern
mit herzlicher Bereitwilligkeit und aufrichtiger Freundlichkeit jedermann
hegegneft, und man so an Dir einen Widerschein wahrnimmt von
der in Jesu Christo aller Welt erschienenen Freundlichkeit und Leut—
seligkeit Gottes unseres Heilandes. Freilich werden auch trübe Stunden,
schmerzliche Erfahrungen Dir nicht erspart bleiben; aber wenn die—
selben Deinen Mut niederbeugen wollen, wirst Du ihnen zu begegnen
wissen mit dem männlichen Zuruf: „Weicht ihr Trauergeister, denn
mein Freudenmeister, Jesus, tritt herein.“ Keine Macht der Welt
noch der Hölle wird Dich hindern dürfen, in der Stimmung zu ver—
harren: „Ich freue mich im Herrn und meine Seele ist kröblich in
meinem Gott.“
So nehmt denn Ihr, in dem Herrn Geliebte, Eueren Pfarrer und
Seelsorger auf nicht als einen, der über die Gemeinde herrschen will,
fondern als ein Vorbild der herde, nicht als einen, der herr sein
wollte über Euern Glauben, sondern als einen Gehilfen Eurer Freude!
Helft aber auch Ihr Alle, vornehmlich Ihr lieben Hausväter und Haus⸗
mütter, treulich mit, daß in Eurer Gemeinde Ehre wolhme, daß Güte
und Treue einander begegnen, Gerechtigkeit und Friede sich küssen.
Wohl der Gemeinde, da es also steht! Ja, wohl dem Volk, deß
der Herr sein Gott ist! Amen.
Nach dem Gemeindegesang: „O Jesu, Herr der Herrlichkeit ꝛc.“ folgte die