Volltext: Festschrift zur Erinnerung an die Einweihung der Christus-Kirche in Steinbühl-Nürnberg am Sonntag den 23. September 1894

Ansprache des weltlichen Kommissärs. 
des Herrn Bürgermeisters Dr. von Schuh bei der Installation des 
Herrn Pfarrer Reindel im Saal der Diakonissenstation. 
Sehr verehrte Anwesende! Mit Entschließuns der ksl. Regierung 
vom 20. ds. Mts. zum weltlichen Installationskommissär bei dieser 
Feier ernannt, obliegt mir die angenehme Pflicht, Ihnen den von 
Seiner Ugl. Hoheit, unserem Prinzregenten ernannten ersten Pfarrer 
der neugebildeten Kirchengemeinde Steinbühl, den bisherisen Vereins⸗ 
geistlichen, Herrn Ferdinand Friedrich Reindel, vorzustellen. Das Amt, 
welches Sie, hochwürdigster Herr Pfarrer, heute übernehmen, ist ebenso 
wegen seiner Wichtigkeit und Bedeutung, wie wegen seiner äußeren 
Gestaltung ganz außerordentlich schwierig. Es verlangt nicht nur 
vollständige Hingabe am die idealen Aufgaben eines Seelsorgers, 
unermüdliche aufopferndste Pflichttreue, es verlangt auch die Gabe, 
die von einem größeren Kirchengemeindewesen getrennten einzelnen 
Teile so zu einem Ganzen wieder zu vereinigen und aneinander zu 
gliedern, daß sie sich bald als eine eigene Kirchengemeinde und in 
ihrer Zusammengehörigkeit wohl und glücklich fühlen. In Erfüllung 
dieses schönen Fieles konimen Ihnen reiche Kenntnisse, erprobte 
Tüchtigkeit und die langjährige Erfahrung im Amte als Pfarrer und 
als Geistlicher auf dem Gebiet der inneren Mission zu statten, und da Sie 
hiebei auch von einer Reihe wackerer, um das kirchliche Leben hoch— 
herdienter Männer dieser Gemeinde unterstützt werden, so können wir 
uns getrost der Hoffnung hingeben, daß Ihre Amtsthätigkeit in dieser 
Gemeinde für dieselbe von Segen für Zeit und Ewigkeit sein werde. 
Walten Sie Ihres Amtes in dieser Gemeeinde jederzeit mit CLiebe, in 
versöhnlichem Geiste und mit Duldsamkeit, und rechtfertigen Sie das 
hohe Vertrauen, welches sowohl Ihre kirchlichen, wie die weltlichen 
Behörden durch Ihre Berufung auf diesen schwierigen Posten in Sie 
gesetzt haben. Seien Sie aber auch allezeit eingedenk der Verpflichtungen, 
die Sie mit diesem Amt gegen unseren Allergnädigsten Landesherrn 
und die von ihm verordnete Regierung übernehmen. Im Namen 
derselben weise ich Sie in dieses Amt miit allen seinen Rechten und 
Pflichten ein und sichere Ihnen für die Ausübung desselben den 
weltlichen Schutz zu.
	        
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