Volltext: Festschrift zur Erinnerung an die Einweihung der Christus-Kirche in Steinbühl-Nürnberg am Sonntag den 23. September 1894

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keit die dankenswerteste Hilfe leistete. Fur Beteiligung an der Feier 
wurden die Einwohner Nürnbergs durch einen öffentlichen Aufruf ein⸗ 
zeladen. Die namentlich geladenen Gäste versammielten sich am 
14. Juni früh 11 Uhr' im Saale der Diakonissenstation — Tafel⸗ 
feldstraße 22. Den Festzug, welcher sich durch die reichdekorierte 
Tafelfeldstraße zwischen einer Kopf an Kopf gedrängten Menschen⸗ 
menge bewegte, ersffnete die Steinbühler Schuljugend unter der Leitung 
des allezeit zu thätiger Mithilfe bereiten Herrn Lehrers Wilh. Gebhard 
mit dem Gesange des Chorals: „Wir loben dich von ganzer Seele“. 
Im festgesetzter Ordnung gliederten sich die übrigen Festleilnehmer an. 
Beim Einzuge in den Kirchenbauplatz ertönte das „Halleluja“ von 
händel und die nach Tausenden zählenden Anwesenden sangen das 
Lied: „CLobe den herrn“. Noch zu frisch ist die herrliche Feier der 
Grundsteinlegung in unser aller Gedächtnis, als daß nötig wäre, sie 
des weiteren zu schildern. Nur um die Thatsachen für fernere Feiten 
festzustellen, sei noch Folgendes angefügt. Die Festrede mit geschicht— 
ichem Uberblicke des bis dahin Geschehenen hielt der J. Vereinsvor- 
stand Herr Rommerzienrat Mesthaler. Herr Dekan Heller, der die 
Weihe als geistlicher Kommissär vollzog, hatte seiner Rede als Text 
zegeben: „Einen andern Grund kann nmemand legen außer dem, der 
gelegt ist, welcher ist Jesus Christus (. Kor. 5, 11). Die Urkunde, 
künstlerisch ausgestattet und hergestellt durch Herrn Cuckmeyer, verlas 
der J. Schriftführer des Vereins; sie hat folgenden Wortlaut: 
I. N. D. 
Urkunde 
3u7 
Grundsteinlegung der Christuskirche 
in Steinbühl. 
Während der weisen und milden Regierung Seiner Königlichen Hoheit des 
HPrinzen Luitpold, des Königreiches Bayern Verweser, und zur Zeit aͤls Seine 
Majestät der Deutsche Kaiser Wilhelm II der Reichsregierung vorsteht, hat es der 
in der konstituierenden HVersammlung vom 22. Juni 1885 gegründete evangelische 
Rirchenbauverein Steinbühl unternommen, auf dem von den Rentiersehegatten 
Vilhelm und Margareta Heyne von hier letztwillig geschenkten Platze fuür die 
Steuergemeinde Steinbühl eine protestantische Kirche zu erbanuen. 
Der Plan zu dieser Kirche wurde ersonnen und gefertigt von dem Architekten 
Hans Kieser von hier, welchem auch die Bauleitung übertragen ist. 
Als Baumeister wurde Christian Frisch von hier bestelit. 
Gemäß allerhöchster landesherrlicher Genehmigung“ wird das Gotteshaus 
den Namen „Christuskirche“ tragen. 
Die Staatsgeschäfte des Königlichen Ministeriums für Kirchen- und Schul— 
ingelegenheiten werden zur Zeit des Banes von dem königl. Staatsminister 
Excellenz Dr. von Müller geführt. 
Dem heimischen Regierungsbezirke Mittelfranken steht der königl. Regierungs— 
präsident von Zenetti in Ansbach vor. 
Das Gemeinwesen unserer Vaterstadt Nürnberg leitet der J. Bürgermeister 
Otto Freiherr von Stromer und der M. Bürgermeister Christoph von Seiler. Die
	        
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