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Nürnberger Rathes wirkte im Bauernlager niederfchlagend; demn
fie Fam, al8 bereitz mehrere Berfuche, den Marienberg einzunehmen,
an der tapfern Vertheidigung Sebaftians von RKotenhan gefcheitert
waren. Schon längft Hatten die Bauern ihre Hoffnung auf ver-
ichiedene Meichsftädte, befonders auf Nürnberg, laut werden laffen,
um andere Gemeinden zu Krren. So erklärte wenige Wochen
vorher Hans Gundelthaler, der alte Weftenmüller, um den Rath
von Sichftädt für die Sache der Bauern, welche in großer Anzahl
vor den Thoren ftranden, zu gewinnen, Nürnberg und Weißenburg
jeien zu den Bauern übergetreten; erftere Stadt Habe ihnen Ejjen
und Trinken, Büchfen und Pulver zugejdhickt, leßtere ein Fähnlein
Rriegsfnechte. Das Falihe diefer AUırgabe wurde fofort erkannt.
Sn feinem alten Haffe gegen die fränkijdhen RKeichsftädte wäre Göß
von Berlichingen gerne jchon früher gegen Nürnberg gezogen, allein
die Anfichten im Banernheere waren getheilt, der Marienberg Tollte
zuerft fallen.
So wurde der günftige Zeitpunkt verfäumt. Hätten die
Bauern vor der erften Hälfte des Mai einen Zug durch Franken
nach Nürnberg unternommen, jo wäre ihnen jehr wahrjheinlich
diefer Hauptplag für Kriegsmaterial jeder Art in die Hände ge-
fallen. Sie wären bei diejem Zuge auf wenig Hindernifje ge-
itnßen,. Das Bundesheer war fern, ihre Sache Hatte durch Die
Erklärung der zwölf Artikel einen großen Anhang gefunden, ver-
ichiedene Städte, wie NMeuftadt an der Uijh und Kothenburg an
der Tauber, waren zu ihnen übergetreten *), Markgraf Cojimir
ichwanfte, ob er nicht in einer Verbrüderung mit der Banernichaft
jein Geil Juchen folte, die unzufriedene Stimmung in Nürnberg
fieß gerade damal8 das Schlimmfte befürchten. Allein, wie gejagt,
im Lager vor Würzburg kam man nicht zu einem feften und Ka-
ven Entjchlufje, die oftmaligen mit aller Unftreugung unternom-
menen Angriffe auf den Marienberg wurden zurückgejdlagen und
entmuthigten zuleßt da3 Bauernheer, von dem fich drei Abtheilungen
trennten, um nach anderen Gegenden Frankens zu ziehen **).
Schon nahte das Heer des [Hwäbilhen Bundes unter dem
Truchieß von Waldburg, alz die Hauptleute und NRäthe der ge-
jammten Bauernjchaft am 26. Mai ein Höchft merkwürdiges Memo-
randum an die Fürften, Herrn und Städte Deutjcdlands richteten.
Sn demfjelben wiejen fie auf die NothHwendigkeit einer Reform der
zefammten Reichsverfaffung, auf die drücende Lage ihrer Mit-
*) Au der Graf Georg von Wertheim verbündete fich mit den
Bauern am 5. Mat.
**) Intereffante Mittheilungen aus dem Bauernlager vor Würzburg
znthält der Brief des Rathes an Bolkamer vom 30. Mai 1525, Briefb,
Nr. 87 fol. 247—50. val: auch Beilage 7.