Volltext: Nürnberg im Bauernkrieg

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Er fenne die Lage des gemeinen Mannes und er gedenke 
auch nichts UnfreundlicheS gegen die Bauern zu unternehmen. 
Bon einer Hilfeleiftung oder Verbündung mit ihnen Könne aber 
niemals die Rede fein. Nürnberg fei eine Stadt des Heiligen Rei- 
;hesS Kaijerl. Majejtät und fie mit dem Markgrafen von Ansbach 
in der gelobten gejchworenen und verfigelten Einigung des Bun- 
des zu Schwaben.“ Dem Markgrafen habe der Rath jhon längft 
verfprochen, fich in diefen „traurigen leufd“ als treuer Bundesge- 
nofje zu Halten und nichtz Arges oder Unfreundlihes gegen ihn 
vorzunehmen. Verjchiedenen Reichsftänden jei die Hilfe, um welche 
Ne gegen gemeine Bauernfchaft nachgejucht, abgejcdlagen worden, 
weil Nürnberg fi als „eine HriftliHe Comune“ Halten wolle. 
Den Bauern SGejchüg, Pulver und Kriegsvolk zum BVerderben 
eines Bundesgenofjen hHergeben, hHieße „wie ein jeder gering3 ver- 
itandB und der ein DHrijft fei ermefjen Könnte“ cHriftlidhe und 
nenfdlidhe Pflicht vergeffen und wider Gott, Ehre, Brief, Siegel 
und Zujage handeln. Gott Habe nach den Worten des alten Tefta- 
mente die Kinder Ijrael8, die doch fein Erbvolfk gewefjen, mehr 
als einmal mit Harter zeitlicher Strafe hHeimgefucht, weil fie ihre 
Side und Zujagen gegen hHeidnijche Könige nicht gehalten, welche 
Strafe werde erft eine pflichtvergefjene Hriftlidhe Obrigkeit treffen! 
Der Kath Hoffe aljo, gemeine Bauernjchaft, weldhe fi für 
„aufrichter des Heiligen evangeliums berumbte“ werde mit feiner 
8herigen Haltung und der Zufjage auch für die Zukunft nichts 
Thätlihes gegen fie vorzunehmen zufrieden fein; Der Aufenthalt 
in der Umgebung von Nürnberg jei Hbrigenz auch den Bauern 
nicht anzurathen, weil der Boden wenig fruchtbar und fie deßhalb 
feinen Borrath an Lebensmitteln vorfänden *). 
Die Gejandt/chaft war über dieje Antwort fjehr erftaunt; im 
Hinblic auf die unruhige Stimmung in Nürnberg glaubte fie eine 
beffere Aufnahme zu finden. Al3 alle weiteren Bitten um Hilfe 
vergebens waren, nahm fie eine froßige Miene an und erklärte, 
die Bauern würden mit demjelben Maße meifen, womit man ih- 
nen gemeffen Habe; e$ Fönnte bald die Zeit Kommen, wo der Kath 
ihrer Hilfe bedürfte, „Trußig, prachtig und ftolß als vb die welt 
ix aigen fey“ **) verließ die Botichaft das RMathhaus und erklärte 
*) Der Schreiber des Truchfefien Georg v. Waldburg: bei Baumanns 
Quellen 1, c. p. 591. (Die Bauern) haben von Nürnberg begert, inen auf 
hare bezalung hundert centner pulfer, zwo fingerin und zwo fOharpfmeken 
nitzutatlen und al8 inen daffelbig auch gemweigert, find fie mit troung abge: 
‘hieden, inen defjen zue vergleidhen. Darauß aNenthalben zue vernemen,. Daß 
r thun und Llafflen allein dahin gericht und entlidH x meinung, allg obrig: 
feit abzuthun und fie zue {terben und verderben zu bringen,..,.n. ; 
**) Brief an Kreß vom 15. Mai 1525, nd u
	        
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