Metadaten: Das Hans Sachsfest in Nürnberg am 4. und 5. November 1894

II. Die Fes 
Festtage 40 
„hinzuzufügen, denen er durch Wort und That Eingang zu 
schaffen wußte. 
Blieb Hans Sachs auch bis in sein Alter dem Meister— 
sang treu und sein eifrigster Wächter und Pfleger, so ent— 
wickelte er doch auch nach andern Seiten hin eine fruchtbare 
Thätigkeit und ein selbstloses, eifriges Eintreten für das 
Wahre, Gute und Schöne, die ihm einen Ehrenplatz unter den 
edelsten Männern seiner Zeit anwiesen. 
Nach seiner Rückkehr aus der Fremde im Jahre 1519 
machte er sein Meisterstück. Um aber als Meister zugelassen 
zu werden, mußte er sich vorher „ehlich verheiratet und Hoch— 
zeit gehabt“ haben. Deshalb galt es, Umschau zu halten unter 
den Töchtern des Landes. Bei dem hohen Begriff, den er 
von der Ehe hatte, wurde die Wahl mit Bedacht und Gewissen— 
haftigkeit getroffen; sie fiel auf Kunigund Kreuzer, 
„Die einzig Tochter und Erb allein 
Peter Kreuzers von Wendelstein.“ 
Hans Sachs bekam als Mitgift sein väterliches Haus in 
der Kot- (nun Brunnen-) gasse, in dem er vor 25 Jahren 
das Licht der Welt erblickt hatte, und so begannen die beiden 
Leutlein in demselben Jahre, als Nürnberg mit dem größten 
Kunstwerk, dem Sebaldusgrabmal Peter Vischers, bereichert 
wurde, nach der am 9. September 1519 stattgefundenen Hoch— 
zeit auf ziemlich solider Grundlage den Ehestand. 
Mit Eifer lag Hans Sachs als gewissenhafter Familien— 
vater seinem Handwerk ob, um die Güter und Schätze des 
Hauses zu mehren; zu seiner Erholung und Erbauung ging er 
Sonntags in die Meisterschule oder spazierte im Reichswalde 
herum, um dem „Quintieren der Vöglein“ zu lauschen; jede 
freie Zeit untertags aber verwandte er aufs Lesen, stahl sich 
wohl auch aus der Werkstätte in das Vorderzimmer, um im 
Schurzfell hinter allerlei Schriftwerk zu grübeln, bis ihn darin 
die gestrenge Hausfrau aufschreckte, daß er einem Kunden das“
	        
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