Volltext: Saecular-Feier der Naturhistorischen Gesellschaft in Nürnberg

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gelb, und die eine untere Hälfte der Aufsenwand ist deutlich mit Rufs 
geschwärzt; das Urnchen ist also zweifellos zum Kochen benützt worden. 
Bei der Henkelschale Nr. 4 ist der winzige, nur 15 mm im Durchmesser 
haltende Boden halbkugelförmig eingedrückt, und das Gefäfs sieht so 
zleichmäfsig aus, als wäre es aufß der Drehscheibe geformt. 
Der Form nach zur Hallstattzeit wäre auch das grauweifse ÜUrnchen 
Nr. 6 aus rauhem, aber sandfreiem Thon zu weisen. 
Die kleinsten Gefäfse der Sammlung sind das Miniaturtäfschen Nr. 8 
aus Ziegellehm und das Lämpchen Nr. 3, beide sehr kunstlos von Hand 
hergestellt. Das Lämpchen zeigt am Hals intensive Berufsung und mufs 
ziel benützt worden sein. Der Boden hat am Vorderrande einen Wulst, 
so dafs das Lämpchen schief steht und das Dochtloch sich im Niveau der 
»beren Öffnung befindet: vermutlich sollte so ain Überlaufen der Füllung 
verhindert werden. 
Einige dieser seltsamen Liliputgefäfse haben grofse Ähnlichkeit mit 
solchen von der Fundstelle Beckenzipfel*) bei Kersbach und es wäre 
interessant, wenn künftige Grabungen den Zusammenhang aufklären würden, 
welcher vielleicht zwischen beiden Fundorten besteht. 
Alfalter. 
4 
(Jüngere Hallstattzeit mit Feuerbestattung.) 
Vergl. die Tafeln 4 und 15. 
Zu der schon früher**) gegebenen Beschreibung der Hügelgrabung 
bei Alfalter sind die Abbildungen der Metallbeigaben und einiger Thon- 
gefäfse nachzutragen, welche inzwischen wiederhergestellt worden sind. 
Die Metallbeigaben bestehen aus dem AKEisenstäbchen Nr. 1 (Tafel 4) 
and den gleichfalls eisernen Bruchstücken Nr. 2 und 3. Ersteres, aus 
spiralig gewundenem Draht gebogen. scheint zu Toilettezwecken verwendet 
worden zu sein. 
Die Gefäfse sind eine mit Graphit bestrichene Henkeltasse Nr. 1 
(Tafel 15), eine grofse, bauchige Urne Nr. 2 von grauweifser Farbe und 
das wertvolle Bruchstück eines Gefäfses Nr. 3. Es ist gleichfalls graphitiert 
und in eigenartiger, sehr interessanter Weise ornamentiert. Diese Ver- 
zierungen scheinen symbolische Bedeutung als Tierbilder zu haben, wie 
aus einem ähnlichen, von Professor Naue in der Oberpfalz ausgegrabenen 
Ornament hervorgeht.***) 
*) S. diese Arbeit. 
**) Festschrift zur Begrüfsung des XVIIL. Kongresses der deutschen anthro- 
pologischen Gesellschaft in Nürnberg, Nürnberg 1887. S. 72 
***) Revue arche6ologiaue. Paris 1895. Das. 35.
	        
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