Volltext: Saecular-Feier der Naturhistorischen Gesellschaft in Nürnberg

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wäre, daran zu zweifeln. An drei Stellen wurden solche calcinierte Knochen- 
reste gefunden: 1) ost-nordöstlich von der Mitte in 3,5 m Entfernung, im 
Niveau des äufseren Bodens. Bei dieser Partie lagen gar keine nennens- 
werten Beigaben, wenn man von vielen zerstreuten Scherben mit alten 
Bruchflächen absieht; denn solche lagen ohne erkennbare Ordnung in ziem- 
licher Menge in der ganzen südöstlichen Hälfte des Hügels, während die 
nordwestliche Seite nur zwei Scherbenstücke enthielt. Unter den erst- 
genannten befand sich das hübsch ornamentierte Stück Nr. 12. 
2) nördlich in 1,3 m Entfernung von der Mitte, wenig über der Höhe 
des äufseren Bodens, etwa eine Handvoll calcinierter Knochenreste. Süd- 
lich neben dieser Stelle lag die einfache, durch Feuer beschädigte Fibel 
Nr. 29, aufserdem mehrere vereinzelte Thonscherben. 
3) west-nordwestlich in 1 m Entfernung von der Mitte ebensolche 
Knochenreste, aber im Niveau der Hügeloberfläche, und zwar 0,5 m unter 
der Mitte des oben genannten Dammes. Es ist zwar nicht ganz sicher, 
aber sehr wahrscheinlich, dafs diese Fundstelle mit der an zweiter Stelle 
genannten in keinem Zusammenhang steht und somit als das Gebiet einer 
dritten Leiche zu betrachten ist. Aufser dem grofsen Unterschied zwischen 
der Tiefenlage sprechen für diese Ansicht die Fibelbeigaben an der dritten 
Fundstelle. An Beigaben wurden gefunden: der einfache, stark oxydierte 
Broncering Nr. 24 mit einer lichten Weite von 48 mm lag westlich neben 
den Knochenresten. Dabei fanden sich stark zerfallene Teile eines hohlen 
Armrings. 
Südlich neben der Leiche waren die beiden Broncedrahtringlein 
Nr. 30, mit einer lichten Weite von 13 mm, und nordöstlich neben ihr 
Jagen ein Stück Eisenrost Nr. 32 (vielleicht ein Teil eines Messers), eine 
hübsche Bogenfibel Nr. 27 aus Bronce und das interessante Eisenstück 
Nr. 28 nebeneinander. Das letztere scheint. eine Art Vorstecknadel gewesen 
zu sein. Es ist zugespitzt olivenförmig, abgeplattet; und hat eine Länge 
von 45 mm, eine gröfste Breite von 19 mm und eine Dicke von 4 bis 5 mm. 
Obwohl das Eisen stark von Rost zerfressen ist, kann man die schöne 
Form noch wohl erkennen. Mitten auf der breitesten Stelle der Nadel 
st ein kleiner, runder Bronceknopf befestigt, dessen grüne Farbe von 
dem Rostbraun der Unterlage hübsch absticht. Er hat offenbar den Zweck, 
das Anfassen zu erleichtern. 
Unter diesen Metallbeigaben befanden sich die Scherben des Gefäfses 
Nr. 27, welches demnach das Brandgrab im Nordosten flankierte. 
Den südöstlichen Rand desselben bezeichneten zwei weitere Urnen 
Nr. 25a und b, welche im gleichen Niveau 0,9 m südlich von der Mitte 
aufgedeckt wurden, und am nordwestlichen Rand kam die anmutige Henkel- 
tasse Nr. 21 zum Vorschein. Nur die Westseite des Feuerbestattungs- 
platzes war nicht mit Thongefäfsen bezeichnet. 
Bei den Trümmern der Gefäfse Nr. 25a und b lag die Broncefibel 
Nr. 25, deren Schlufsstück zu einem aufwärts gebogenen Stäbchen ver-
	        
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