herübergebracht. Dahin gehörte also zunächst diese
allerdings nur für schwindelfreie Naturen behagliche
Art des Rauchens zum Fenster hinaus, die aber den
ungeteilten Beifall seines Zimmergenossen gefunden
hatte. Am Abend nach dem Essen nahm mich der
Erlanger aufs Knie und nannte mich „Leibfuchs“,
womit zwar mein Wortschatz, nicht aber mein Ge—
dankenkreis erweitert wurde; denn da er mir keine
Erklärung über den ihm geläufigen Kunstausdruck
gab, so mußte ich schon noch eine Reihe von Jahren
warten, bis mir die Bedeutung dieses Wortes auf—
ging. Ich erinnere mich allerdings nicht, daß ich
dann von meinem Leibburschen auf den Schoß ge—
nommen worden wäre oder meine Leibfüchse auf
den Knieen hätte reiten lassen.
Aber auch sonst war mein „Leibbursch“ in Er—
langen nicht achtlos am Leben vorübergegangen.
Auf seinem etwas wilden blonden Haarwuchs saß,
wenn er ausging, eine außerordentlich kleine, ein—
farbig graue Mütze — das Abzeichen der Poly—
techniker —. Da natürlich diese „Markierung“ einer
Kopfbedeckung keinen festen Halt bot, mußte sie ent—
weder durch ein hinter den Ohren herumlaufendes
Gummiband an den Ort ihrer Bestimmung gebannt
oder eben balanziert werden. Woher ich das so
genau weiß? Lieber Gott! Wann hat ein Gym—
nasiast oder Lateingeier, wenigstens so lange Mützen
getragen wurden, nicht alle Moden der Studenten
getreulich mitgemacht! Daher das damals so bezeich—
nende ruckartige Zurückwerfen des Hauptes, was Un—
eingeweihte für das Aufleuchten eines Gedankenblitzes
nach tiefem Nachdenken hätten halten können, was
aber den Mützenträgern nichts anderes war als der
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