Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1926/27 (1. April 1926 bis 31. März 1927) (1926/27 (1927))

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Schulwesen, Kunst und Wissenschaft 
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J In besonderen Sitzungen im kleineren Kreise wurden die Arbeiten an dem „Verzeichnis für 
Jugendliche“ beendet. Dieses Verzeichnis wird im Herbst 1927 mit Unterstützung des Reichsmini— 
teriums des Innern im Druck erscheinen. Desgleichen wurden die Arbeiten an dem Verzeichnis 
„Billige Sammlungen“ zum Abschluß gebracht, unser „Weihnachtsverzeichnis 1926“ durch eine An— 
zahl guter Neuerscheinungen erweitert und Stoffe für den „Nürnberger Tierfreund 1927“ ausgewählt. 
J Die Lehrerschaft wurde aufmerksam gemacht auf wertvolle Einzelschriften des schöngeistigen 
Schristtums, sowie auf Bücher zur Belebung und Vertiefung des Sachunterrichtes. 
Oberlehrer Joh. Beck stellte für den Schulgebrauch die Gedichtsammlung „Deutsches Schicksal 
m Liede“, erschienen in der Süddeutschen Lehrerbücherei, zusammen. Im gleichen Verlage erschien 
als Heft 1 der „Beiträge für Erziehung und Unterricht“ die Broschüre „Die Schulfeier“. Drei Mit— 
glieder des Ausschusses haben als Herausgeber des neuen Lesebuches in hervorragender Weise mit— 
gewirkt. 
Hauptlehrer Hopf unterstützte den Buchhändlerverein während seiner „Buchwoche“ mit seinem 
Rat und die Volksbildungsgesellschaft Nürnberg durch Beratung des Bücherverzeichnisses für die 
Kinderlesehalle und für den Tierschutzwerein Nürnberg in Zusammenarbeit mit Oberlehrer Beck in 
der Zusammenstellung des 2. Jahrganges vom „Nürnberger Tierfreund“, wobei auch als Ernte 
eines Preisausschreibens über 300 Manuskripte zu werten waren. Die Auflage des 2. Jahrganges hat 
sich verdoppelt und 40 000 erreicht, was als bester Beweis für seine Güte angesehen werden kann. Es 
wäre zu wünschen, daß sich die Regierung von Mittelfranken und der Kreisrat seiner Verbreitung 
noch mehr annehmen möchten. Von Oberfranken, von Frankfurt a. M., aus Sachsen und Thüringen 
liegen Anerkennungen und viele Bestellungen vor. 
16 000 Verzeichnisse „Das gute Buch“ konnten vor Weihnachten zur unentgeltlichen Vertei— 
lung gelangen. Es wurden wie in den Vorjahren vom Jugendschriften-Ausschuß 15 Verkaufsaus— 
stellungen veranstaltet, auf die in 25 Elternabenden durch Vortrag und Vorlesung vorbereitet wurde. 
In einer Hebel-Gedächtnisfeier des Schulhauses an der Bismarckstraße war der Berichterstatter als 
Redner und Vorleser herangezogen worden. Der Besuch der Elternabende und der Verkauf in den 
Ausstellungen waren sehr befriedigend. Wenn auch manche Besucher der Ausstellung nur Käufer 
zilligster Heftchen sein konnten, so ist es uns doch ein Trost, daß Kindern und Eltern durch die 
Zchůlerbüchereien Schätze deutschen Schrifttums größeren Umfanges in reichem Maße zufließen 
önnen. Im Berichtsjahre standen zur Erhaltung und zum Ausbau der Schülerbüchereien der Volks⸗ 
hauptschule 23 000 R-A zur Verfügung. Dieser Betrag wurde an die 51 Büchereien der Klassenzahl 
und dem Bestand der Bücher entsprechend verteilt; mit der Belieferung wurden 28 Buchhandlungen 
betraut. 
Der Stand der Büchereien am Schlusse des Schuljahres 1928/26 betrug 105 820 Bücher, der 
Abgang 1926/27: 1355 Bände, der Zugang 16579 Bände, so daß der Stand am Schlusse des Schul— 
jahres 1926/27: 121044 Bände aufwies. Diese setzen sich zusammen aus 2376 Werken Klassenlese— 
toffen mit 68 791 Bänden und 52 253 Bänden zur Ausleihung für häusliches Lesen. Von den im 
Zchuljahr 1926/27 leseberechtigten 592 Klassen entliehen 534 Klassen an Klassenlesestoffen 1775 
Werke mit 50 707 Bänden und 529 Klassen entnahmen 31447 Einzelbücher für häusliches Lesen. Die 
Ausleihungen an die Kinder betrugen 293 959 Bände. Gegenüber dem Vorjahre ist die Zahl der die 
Büchereien benützenden Klassen von 81 bzw. 82 Prozent auf 90 Prozent gestiegen. Es wäre zu 
vünschen, daß der Rest von 10 Prozent recht bald den Weg zum Deutschen Schriftum im Ganzbuch 
findet. 
Städtischer Bilderbühnenausschuß. Im Schuljahr 1926/ 27 wurden in der Neuen Bilderbühne 
10 Filmwerke den Volkshauptschulklassen vorgeführt. Der von der städtischen Milchzentrale heraus— 
gegebene Film „Unsere Milchversorgung“ erweckte bei den Kindern der 7. und 8. Klassen großes 
Interesse, nicht ganz so in allen Teilen dagegen der Film „Im Strudel des Verkehrs“, der die Ge— 
fahren des Berliner Großstadtlebens zeigt. Dafür entzückten aber die herrlichen farbigen Bilder von 
„Bali Tropenpracht“. Der Film „Wunder der Schöpfung“, der auch für die 7. und 8. Klassen vor⸗ 
geführt wurde, hat nicht das gehalten, was er versprochen hat. Freudiger wurden wieder die beiden 
großen Filmwerke „Nibelungen“ J. und II. Teil von den 4. und 5. Klassen aufgenommen; besonders 
der J. Teil gefällt der Jugend in seinen Sagenpartien; der II. Teil wirkt erschütternd. Ein ganz 
orächtiger Film ist „Lava“. Durch ihn bekommen die Kinder einesteils klaren Einblick in die Tätig—
	        
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