Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1926/27 (1. April 1926 bis 31. März 1927) (1926/27 (1927))

Gesundheitswesen und Jugendpflege 
im Krankenhaus bei weitem nicht ausreichen. Eine Erweiterung und Umorganisation ist erst möglich 
nach Fertigstellung des Neubaues. 
Aufklärungsarbeit. Im Rahmen der Volkshochschule wurden 6 Abend-Kurse von je 20 Stunden 
gegeben über „Allgemeine Gesundheitslehre“ und „Gesundheitslehre für Leben und Beruf mit 
praktischer Anwendung auf die Leibesübungen“. Jeden Donnerstag abend fanden sich die Lehrer der 
Volkshauptschule zu einem praktischen Einführungskurs zusammen, um über den neuzeitlichen Stand 
der Leibesübungen stets auf dem laufenden zu bleiben. Außerdem wurden Kurse abgehalten für 
Spielleiter, Junglehrer, Schwimmlehrer und Skifahrer. 
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X. Schulwesen, srunst und Wissenschaft. 
1. Schulwesen. 
a) Volkshauptschule. 
Anmeldungen zu den ersten Klassen. Für das Schuljahr 1926/27 wurden zu den ersten Klassen 
im ganzen 7005 Kinder angemeldet; gegen das Vorjahr mit 3789 Kindern bedeutet dies eine Mehrung 
von 3216 Kindern. Diese große Mehrung der Anmeldungen erklärt sich aus dem Ansteigen der Ge— 
burtsziffern nach dem Kriege. 
Nachstehende Zahlen der angemeldeten Kinder zeigen, wie der Geburtenrückgang sich bisher im 
Rückgang der Volksschulklassen auswirkte: 1920: 6075, 1921: 3869, 1922: 3614, 1923: 3307, 1924: 
3404, 1925: 3789, 1926: 7005. 
Klassenstand. Mit Beginn des Schuljahres 1926/27 waren im ganzen 961 Klassen gebildet. 
Die Volkshauptschule wurde in diesem Schuljahr von 17 207 Knaben und 17 496 Mädchen besucht. 
Die durchschnittliche Besuchsziffer betrug 36,1 Schüler pro Klasse. 
b) Jugendhorte, Kindergärten und Kindergärtnerinnenseminar. 
Städtische Jugendhorte. Die Kinderzahl schwankt im ganzen zwischen 300 und 350. 7 Horte 
sind für normale Kinder, 1 Hort für Hilfsschulkinder bestimmt. Erstere sind geöffnet von 112 und 
42v6 Uhr, am Mittwoch von 1156 und am Samstag von 11241 Uhr. Der Hilfsschulhort ist (mit 
Ausnahme der Samstage) von 1256 Uhr offen. 
An den Anstalten arbeiten 8 Hortleiterinnen, denen, wenn die Kinderzahl 40 übersteigt, eine 
stundenweise bezahlte Hilfskraft beigegeben ist. In sämtlichen Horten findet eine Speisung in dem 
Sinne statt, daß mitgebrachtes Essen gewärmt wird. An den Anstalten praktizieren Schülerinnen des 
Kindergärtnerinnenseminars. 
Die Betriebe konnten trotz der herrschenden Epidemien ohne Störung arbeiten. 
Sämtliche Anstalten, die sich, als Inflationseinrichtungen, zum Teil in einem sehr zu bean— 
standenden Zustand befanden, erhielten eine umfassende Verbesserung durch Instandsetzung der 
Räume, Anschaffung entsprechender Möbel, Verbesserung des Beschäftigungsmaterials, der Spiel— 
mittel und Hortbibliotheken. Soweit es irgend angängig war, wurden Hortgärten eingerichtet. 
Nach Fertigung der Schularbeiten erstreckte sich die Anleitung auf Bastel- und Näharbeiten, 
Haus- und Gartenarbeit, Turnen, Spiel, Lektüre, Volkstänze und ähnliches. Die Lichtbildbühne und 
das Schwimmbad wurden regelmäßig besucht und Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung 
Nürnbergs unternommen. Gemeinsame Elternabende und Hausbesuche stellten eine Verbindung 
zwischen dem Elternhaus der Kinder und dem Hort her. 
Die Horte sind regelmäßig und gut besucht, sie sind auch während der Schulferien geöffnet. 
4 Neueinrichtungen sind für das neue Rechnungsjahr in Aussicht genommen. 
Städtische Kindergärten. Im städtischen Kindergartenwesen wurden im Schuljahr 1926/27 
Neueinrichtungen nicht vorgenommen. Die Anstalten sind für 440 Kinder berechnet. 
Der Kindergarten Reutersbrunnenstraße 12 ist für schwererziehbare Kinder bestimmt. 
An den Anstalten arbeiten 8 Leiterinnen und 9 Kindergärtnerinnen sowie Schülerinnen des 
Kindergärtnerinnenseminars und der Kinderpflegerinnenschule. Sämtliche Anstalten unterstehen einer 
ärztlichen Aufsicht.
	        
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