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wurden über die Verminderung der Käufer dieselben ungünstigen Beobachtungen gemacht.
Die Herbstmesse wurde im Jahre 1897 von 225 2301 Verkäufern bezogen. Das Erträgnis
derselben war 4836,71 /3062,72) Mark.
Beide Messen werden vorzugsweise von Verkäufern aus Nürnberg, Fürth, München,
Würzburg, Augsburg und Leipzig bezogen.
Die feilgebotenen Waren bestehen zumeist aus Haushaltungs- und Bekleidungsgegen—
ständen. Etwa ein Drittel derselben sind Haushaltungsgegenstände, darunter in erster Reihe
Beschirr, und ein Drittel Bekleidungsgegenstände, hierunter vorzugsweise Schuhwaren; das
übrige Drittel verteilt sich auf andere Gegenstände, wie Woll- und Weißwaren, Bilder,
Zuckerwaren, Spielsachen und dergleichen.
Die stark vertretenen Hafnergeschirre kommen hauptsächlich aus Thurnau, Königsbrück
und Bischofswerda, die Emailgeschirre aus Amberg und Lauter in Sachsen. Sämtliche Ge—
chirre finden stets guten Absatz.
Die Schuhwaren sind zum größten Teil Fabrikate aus Nürnberg, Fürth, Eger, Fran—
‚ensbad, Amberg und Pirmasens.
An der Beschickung der Messe mit Weißwaren und Spitzen ist vorzugsweise Leipzig,
iberhaupt Sachsen beteiligt, außerdem verdienen die aus Böhmen stammenden geklöppelten
Spitzen noch besonderer Erwähnung.
Der Hauptgrund, warum die Zahl der Käufer dieser in früheren Jahren überaus stark
and gerne besuchten Messen von Jahr zu Jahr sich in so auffallender Weise verringert, besteht
darin, daß sich im Laufe der Zeit innerhalb der Stadt die Verkaufsläden bedeutend vermehrt
haben und insbesondere zahlreiche im großen Stile angelegte Warengeschäfte errichtet wurden.
Der Christmarkt, eine Weihnachtsmesse, wird alljährlich auf dem Hauptmarkte abge—
halten. Er beginnt stets am 7. Dezember und endigt am Christabend, den 24. Dezember.
Zu diesem Markte werden nur Nürnberger Gewerbetreibende und Handelsleute zugelassen.
Den Hauptgegenstand des Verkaufes bilden Spielwaren, außerdem finden noch Zuckersachen
und Christbaumschmuck wie auch Portefeuillewaren guten Absatz. An Platz- und Buden—
geldern wurden im Jahre 1897 von 294 s3121 Verkäufern 3161,68 2928,751 Mark ver—
einnahmt.
Gleichwie bei den Messen“ aus oben angedeuteten Gründen eine stete Abnahme an
Käufern beobachtet wird, ist dies auch bei dem Christmarkt der Fall, doch nicht in so hohem
Maße wie bei jenen, weil der Christmarkt immer noch einen Hauptanziehungspunkt für die
ländliche Bevölkerung aus den umliegenden Ortschaften bildet.
Das Reinerträgnis der Messen und des Christmarktes im Berichtsjahre war 7711,52
7997,281 Mark.
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II. Märkte.
1. Markt für Gemüse, Obst und sonstige Lebensmittel.
Der Markt für diese Gegenstände wird aui dem Hauptmark und dem Obstmarkt
an jedem Wochentage abgehalten.
Dienstag, Donnerstag und Samstag gelten als Haupttage (eigentliche „Markttage“, wie
sie kurzweg genannt werden). An diesen Tagen werden die Märkte nicht nur von den im
Besitze ständiger Plätze befindlichen Händlern, sondern in noch größerer Zahl von Verkäufern
aus den der Stadt zunächst gelegenen Ortschaften des Landbezirkes besucht, die ihre Ware
zum Verkaufe anbieten. Deshalb erfreuen sich die Märkte an genannten Tagen von Seite
des kaufenden Publikums eines besonders starken Besuches.