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geräumten Kontrolle des von den Meistern geführten Arbeitsnachweises. In einer öffentlichen
Schnhmachergehilfenversammlung wurde beschlossen, auf dieser Kontrolle nicht mehr weiter zu
hestehen, sondern von der Innung zu verlangen, ihren Arbeitsnachweis dergestalt umzuändern,
daß derselbe künftighin von der Organisation der Gehilfen, dem „Verein Deutscher Schuh—
macher“, und von der Meisterinnung gemeinsam geführt wird, wozu jede Vereinigung auf
ihre Kosten einen Beamten abstellen soll. Die Innung gab auf dieses Verlangen keine Ant—
wort, und so wurde in einer abermaligen Versammlung der Gehilfen die Niederlegung der
Arbeit bei den Vorstandsmitgliedern der Innung beschlossen. Die Folge dieses Beschlusses
war, daß bei 6 Innungsmeistern von 34 Gehilfen 30 am 6. Juli in den Ausstand traten.
Derselbe endete mit einer vollständigen Niederlage der Gehilfen, denn es gelang den Meistern,
hre Arbeitsplätze mit fremden Arbeitern zu besetzen, und die Ausständigen waren genötigt, sich
anderweitig Beschäftigung zu suchen.
II. Einzelausstände.
Die hiesige Zahlstelle des ‚, Vereins Deutscher Schuhmacher“ legte dem Schuhfabrikanten
Ludwig Heimann dahier einen neuen Lohntarif zur Anerkennung vor, der um fast 20 Prozent
höher als der seitherige war. Heimann verweigerte die Anerkennung desselben, war aber
bereit, eine kleine Lohnaufbesserung zu bewilligen. Davon wollten die Gehilfen nichts wissen,
sie verlangten im Gegenteil noch die Freigabe der Fournituren oder eine weitere dreiprozentige
Lohnerhöhung. Dies wurde abgelehnt, und es legten deshalb am 8. März 27 Zwicker die
Arbeit nieder, denen sich am anderen Tage 5 und am 10. März noch weitere 4 Maschinen—
arbeiter anschlossen. Durch Unterhandlungen der Vertretung der Ausständigen mit der Fabrik—
seitung kam am 11. März eine Einigung dahin zustande, daß die Akkordsätze der Zwicker um
5bis 20 Prozent erhöht und für Fournituren 3 Prozent des Lohnes bewilligt wurden,
worauf die Ausständigen auf ihre Arbeitsplätze zurückkehrten.
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Sechster Abschnitt.
Üessen und Aürkte.
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J. Messen.
Die Ostermesse beginnt alljährlich am Dienstag nach Ostern und dauert 14 Werktage.
Sie wird auf der Insel Schütt abgehalten, welche günstig in Mitte der Stadt gelegen ist
und hinreichend Raum für diesen Zweck bietet. Der Besuch der Messe durch Meßverkäufer
Fieranten) ist seit längerer Zeit von Jahr zu Jahr so ziemlich der gleiche geblieben, während
der Besuch von Seite des kauflustigen Publikums sich in auffallender Weise mindert. Bezogen
wurde die Ostermesse im Berichtsjahre von 226 1227) Verkäufern. An Platz- und Buden—
geldern gingen 4869,78 —4867,02)] Mark ein.
Die Herbstmesse (Egydienmesse) wird alljährlich, und zwar ebenfalls auf der
Insel Schütt abgehalten. Sie beginnt am 1. September oder, wenn dies ein Sonntag ist, am
2. September und hat 14 Verkaufstage. Was den Besuch dieser Messe durch Verkäufer und
Käufer anlangt, so gestaltete er sich in gleicher Weise wie derjenige der Ostermesse; auch hier